Weiterbildung Sexualpädagogik und Medienkompetenz

Ein echtes Match!

Seit mehr als 35 Jahren bietet das Institut für Sexualpädagogik die Möglichkeit der Qualifizierung zur sexualpädagogischen Fachkraft.

Grundlegende Elemente dieser Qualifizierung – wie der Zugang zu Information, die Wege der Kommunikation und die Gestaltung von Bildungssettings – haben in dieser Zeit durch die immer größer werdende Bedeutung digitaler Räume einen radikalen Wandel erfahren.
Auch sexualitätsbezogene Bildungsprozesse lassen sich nicht mehr getrennt von diesen medialen Prägungen denken und gestalten.
Medienpädagogik wie Sexualpädagogik wissen das schon lange, in Theorie und Praxis gibt es zahlreiche Schnittmengen. Dennoch war in der Vergangenheit zu beobachten, dass die medienpädagogischen Akteur*innen die Schwelle zur Sexualpädagogik nur selten betreten – wie auch umgekehrt. Es ist höchste Zeit, das zu ändern!

Um was geht es?

Die Weiterbildung Sexualpädagogik und Medienkompetenz bietet sexuelle Bildung zeitgemäß und praxisnah an.
Sie richtet sich an alle, die haupt- oder ehrenamtlich in Prävention, Beratung, Bildung, Erziehung oder Pflege tätig sind oder tätig werden möchten.

Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit digitalen Medien als Teil der sexuellen Sozialisation. Kinder und Jugendliche wachsen heute mit vielfältigen medialen Inszenierungen von Körper, Geschlecht, Attraktionen und Beziehungsformen auf.
Sie begegnen früh sexuellen, sexualisierten oder pornografischen Inhalten.
Kinder und Jugendliche werden dabei häufig von Erwachsenen begleitet, die selbst mit anderen Medienzugängen und Erfahrungen aufgewachsen sind.
Pädagog*innen, Eltern, Betreuer*innen gehören einer anderen (Medien-) Generation an und bringen dementsprechend eigene Sichtweisen, aber auch Unsicherheiten mit.
Diese Unterschiede prägen den Dialog über digitale Lebenswelten, können aber auch zugleich Chancen für eine reflektierte Begleitung eröffnen.
In der sexuellen Bildung gibt es seit langem ähnliche Unterschiede der jeweiligen individuellen und generationellen Erfahrungen. Diese werden produktiv in Lern- und Bildungsprozesse eingebracht.

In der Weiterbildung werden sexualpädagogische mit medienpädagogischen Kompetenzen verknüpft und wechselseitig aufeinander bezogen. Das Ziel ist, die reflektierte Handlungssicherheit in der pädagogischen Praxis zu stärken.

Curriculum

Insgesamt sind 8 verschiedene Module mit 126 Stunden (in Berlin und online) vorgesehen:

Modul 1 – Sozialisation im digitalen Zeitalter – Sexualität, Medien, Gesellschaft

Im Zentrum dieses Moduls steht die Nutzung, aber auch die Produktion sexualitätsbezogener Medien in heutigen Jugendmedienkulturen.
Fachlich wird in die entsprechenden Konzepte sowie deren Annahmen und Modelle eingeführt: Medienrezeption, -produktion und Medienwirkung, mediale und sexuelle Sozialisation, Bedeutung für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, geschlechtlichen Identität und gesellschaftlichen politischen Einbettung.
Die jeweilige eigene sexuelle und mediale Sozialisation wird gemeinsam reflektiert.
Schließlich erfolgt ein erster Ausblick in die Umwälzungen, die mit der Etablierung sogenannter „künstlicher Intelligenzen“ im Feld einhergehen.

Modul 2 – Körper-Bilder-Bildung – Klischees, Inszenierungen, Gestaltung

Seit es Bilder gibt, gibt es Bilder von Sexualitäten, im wörtlichen wie übertragenden Sinne.
In diesem Modul werden aktuelle Inszenierungen von Sexualitäten in Social Media (Instagram, Onlyfans, KI) diskutiert. Es geht aber auch um Kunst, Fragen der Ästhetik, der Inszenierung des Körpers und die damit verbundenen Performances.
Kurz gesagt: Social Media wird als Sexual Media analysiert – und umgekehrt.
Heteronormativen Diskursen wird am Beispiel Gaming, Serien und Doku-Channels nachgegangen; das inzwischen breite Spektrum an Pornografie wird unter dem Aspekt betrachtet, wie eine Pornokompetenz bei den Nutzer*innen aufgebaut werden kann.
Ziel ist nicht, im Verhältnis von Bildern und Sexualität vermeintlich „bessere“ Bilder zu finden. Stattdessen sollen die eigenen Kompetenzen als pädagogische Fachkraft gestärkt werden, um sich in dieser Welt schnelllebiger Veränderungen zurechtzufinden. Dann kann auch anderen Zielgruppen auf Augenhöhe Unterstützung angeboten werden.

Modul 3 – Geschlechtliche Identitäten, queere Lebensweisen und die Öffentlichkeit der Medien

Feministische, queere und sexualpädagogisch emanzipatorische Initiativen mussten schon immer um Sichtbarkeit kämpfen. Historisch wurden unterschiedliche Strategien verfolgt: Gegenöffentlichkeit, Repräsentation, Diskurs, Dekonstruktion, Ironie, künstlerische Irritation usw.
In diesem Modul werden diese unterschiedlichen Darstellungsstrategien und deren Wirkungen vermittelt. Ziel ist es, den eigenen konzeptionellen Ansprüchen gerecht zu werden und gleichzeitig patriarchaler Manosphere, Hate-Speech und Diskriminierung im Netz etwas entgegensetzen zu können.
Weitere Inhalte des Moduls sind die Macht der Plattformen und die Zensur der Algorithmen, aber auch die Chancen, die in dem potenziell niedrigschwelligem Zugang für alle bestehen.

Modul 4 – Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum

Sexualpädagogik beinhaltet wie auch die Medienpädagogik immer den Aspekt der Prävention. Kinder- und Jugendschutz muss heute Sexualität und Medien integriert analysieren können, um Phänomenen wie Cybermobbing, Cybergrooming, digitale sexualisierte Gewalt in Jugendkulturen, Identitätsdiebstahl oder „Deepfake-Pornos“ wirksam begegnen zu können.
Das Modul gibt einen Überblick zur aktuellen Bedeutung dieser Phänomenen aus Sicht junger Menschen. Es geht um die graduellen Unterschiede zwischen Grenzverletzungen und sexueller/sexualisierter Gewalt im medialen Raum, um jeweils unterschiedliche Konsequenzen formulieren zu können; und es werden Kompetenzen vermittelt, passende Hilfen im Netz zu finden (u.a. Klicksafe, Aktion Jugendschutz).
Beim Thema „Sexting“ geht der Blick auf die Ambivalenzen der Kommunikation junger Menschen zwischen Selbstbestimmung und Risiko aber nicht verloren.
Denn Verbote bauen keine Kompetenzen auf.

Modul 5 – Allerlei Rechtsfragen

Fachkräfte müssen wissen, auf welcher rechtlichen Grundlage sie arbeiten dürfen und können. Dies dient ihrem eigenen Schutz, aber genauso der Wahrung medienbezogener Teilhaberechte von Kindern und Jugendlichen. Schließlich erleichtern Kenntnisse in diesem Feld auch die Legitimation gegenüber Kritiker*innen.
In diesem Modul gibt es eine Einführung in die Themen Recht und Gesetz im Spannungsfeld von Sexualität, Medien und Pädagogik. Rechtliche Regelungen der Altersgrenzen, der Partizipation, der Schutzbedarfe werden erläutert.
Die Fragen der Urheberrechte, der Bildrechte usw. werden aber nicht nur unter juristischen, sondern auch unter ethischen und politischen Aspekten beleuchtet. Denn der Umgang mit Privatheit und Öffentlichkeit, mit Missbrauch und künstlerischer Freiheit, mit Neutralität und Parteilichkeit hat eine lange und oft ambivalente Geschichte – weshalb es wichtig ist, hier die eigene Haltung zu reflektieren und entsprechend weiterzuentwickeln.

Modul 6 – Sexuelle Bildung medial gestalten (1)

In diesem Modul wird das erworbene Wissen um Handlungskompetenzen erweitert. Es werden eigene Projektskizzen mit den nötigen Bestandteilen (Skizze / Drehbuch / Zeitplanung / Beteiligte / Finanzen / Technik / Material) erstellt.
Um die zahlreichen Möglichkeiten zu vermitteln, die es gibt, einem Inhalt eine entsprechende mediale Form zu geben, beginnt das Modul mit einer Einführung zur Mediengestaltung: Konzepte wie „Medienwechselkompetenz“ werden am Beispiel von Ton & Bild / Text & Bild, dem Unterschied von Reels, Stories, Podcasts oder Erklärvideos vermittelt. Vorgestellt wird partizipative Jugendvideoarbeit mit ihrem kreativen Einsatz von Kamera, Licht und Montage.
Weiterhin werden anhand von Praxisbeispielen Sexueller Bildung in Social Media Kriterien für eigene kreative Lösungen erarbeitet; je nach Interesse der Teilnehmenden werden dann Schwerpunkte auf einzelne Aspekte gelegt – wie z.B. neue Kommunikationswege in der Sexualberatung, Online-Beratung und Blended Learning als didaktische Herausforderungen zu sehen oder auch die Chancen, mit KI Sexuelle Bildung zu planen und gestalten.
Die eigenen Projektskizzen werden in der Zwischenzeit bis zum Modul 7 von den Teilnehmenden weiterentwickelt – vom Fortbildungsteam eng begleitet und unterstützt. Die Teilnehmenden werden zudem projektübergreifend in kleine Teams eingeteilt, um sich im Sinne einer gegenseitigen Beratung auch in diesem Aspekt von Medienkompetenz einzuüben.

Modul 7 – Sexuelle Bildung medial gestalten (2)

In diesem Modul werden die erstellten Projektskizzen präsentiert und in einem gemeinsamen Prozess reflektiert und kommentiert.
Ziel dieses Arbeitsschrittes ist, noch einmal mögliche Varianten der Thematik oder der Umsetzung zu erörtern. Auch die Qualität der Prozesse (Projektskizze erstellen, gegenseitig kommentieren und coachen) wird gemeinsam eingeordnet.
Auf dieser Basis wird eine endgültige Projektskizze verabredet, die von den Teilnehmenden bis zum Abschluss in ihren Arbeitskontexten ausprobiert und durchgeführt werden soll. Eine zu diesem Projekt jeweils passende Methode, ein strukturiertes Feedback der Zielgruppe einzuholen, wird ebenfalls verabredet.

Modul 8 – Abschluss und Ausblick

Im Abschlussmodul werden die Projekte präsentiert und die Ergebnisse des Feedbacks vorgestellt.
Das Projekt, die Resonanzen und Bewertungen werden unter medien- wie sexualpädagogischen Blickwinkeln, aber auch unter ethischen Perspektiven diskutiert.
Am Ende steht eine Reflexion der gesamten Weiterbildung, die Evaluation und ein abschließender Ausblick.
Zum Schluss findet eine feierliche Zertifikatsübergabe statt.


Zertifikat

Zertifiziert wird

  • die Teilnahme an vier mehrtägigen Präsenzmodulen und vier mehrtägigen Live-Online-Seminaren,
  • die Auseinandersetzung mit der zur Verfügung gestellten Fachliteratur und
  • die eigenständige Erstellung eines sexual- und medienpädagogischen Projektes.

Nach erfolgreichem Abschluss dürfen die Absolvierenden die Bezeichnung „Sexualpädagog*in (isp) mit dem Schwerpunkt Medienkompetenz“ führen.
Die Weiterbildung erfüllt zudem die Anforderungen der Gesellschaft für Sexualpädagogik (gsp) zur Zertifizierung mit dem Q-Siegel.

Termine mit Anmeldemöglichkeit

Dozierende: Kathrin Brönstrup, Jörg Nitschke

Weiterbildung Sexualpädagogik und Medienkompetenz

Berlin

Termin:
23.09.2026 - 18.09.2027

23.09. – 25.09.2026 (3 Tage vor Ort)
03.11. – 04.11.2026 (Online/Zoom)
10.12. – 11.12.2026 (Online/Zoom)
18.01. – 19.01.2027 (Online/Zoom)
04.03. – 05.03.2027 (Online/Zoom)
09.04. – 11.04.2027 (3 Tage vor Ort)
05.06. – 06.06.2027 (2 Tage vor Ort)
17.09. – 18.09.2027 (2 Tage vor Ort)

Die Seminarzeiten sind jeweils von 09:00 bis 17:00 Uhr.

Ort:

Seminaretage Berlin
Weydemeyerstraße 2/2a
10178 Berlin-Mitte
Homepage des Hauses

Unterkunft und Mahlzeiten sind mit Ausnahme von Obst und Getränken während der Seminare selbst zu organisieren. In Berlin-Mitte stehen zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten aller Kategorien zur Verfügung.

Kosten:

Kosten
4.500,00 €
4.050,00 € bei Anmeldung bis einschl. 23.03.2026
Eine Zahlung der Seminargebühren in Monatsraten ist möglich.
Für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmenden ist eine Ermäßigung der Seminargebühren aus sozialen Gründen auf formlosen Antrag möglich.

Die Übernachtung und Verpflegung ist frei und selbstständig von den Teilnehmenden zu organisieren. Obst und Getränke werden während der Seminare gestellt.

Es sind noch
Jetzt anmelden! mehr als 5 Plätze frei (Anmeldeschluss: 23.06.2026, noch 248 Tage)


Infoveranstaltungen

An drei Terminen geben Infoveranstaltungen Gelegenheit, umfassende Informationen zu den Inhalten der einzelnen Module, zum Ablauf der gesamten Weiterbildung und zu organisatorischen Rahmenbedingungen zu erhalten; auch können Fragen zu Finanzierungsmöglichkeiten geklärt und die Relevanz der Weiterbildung für individuelle beruflichen Ziele dargestellt werden.

Die Termine sind (jeweils 18.00 – 19.30 Uhr):

  • Mittwoch, 10.12.2025
  • Montag, 26.01.2026
  • Donnerstag, 12.03.2026

Zur Anmeldung


Team, Gäste, Kooperationen

Gemeinsam mit dem Team des isp bringen renommierte Fachpersonen medienpädagogische und medienpsychologische Expertise ein.
Zusätzlich bereichern Gäste aus kulturwissenschaftlicher, sexualpädagogischer und juristischer Perspektive die Module.

Kathrin Brönstrup ist Sozialpädagogin und Dozentin für das Unabhängige Institut für Sexualpädagogik (isp). Sie arbeitet unter anderem zu den Themenbereichen Sexualität und Behinderung, Sexualität und Medien und Prävention/Intervention bei sexueller/sexualisierter Gewalt.
Kathrin Brönstrup ist Mitherausgeberin des Buches „Sexualität unbehindert leben“ (Kohlhammer 2025) und engagiert sich in Projekten zur sexualpädagogischen Arbeit mit Menschen mit Behinderung sowie zur professionellen Weiterbildung von Fachkräften.
In ihren Projekten und Publikationen verbindet sie praxisorientierte Konzepte mit wissenschaftlicher und rechtlicher Fundierung, um sexuelle Selbstbestimmung und inklusive Bildungsangebote zu fördern.
Sie ist Mitglied im Verein zur Förderung von Sexualpädagogik und Sexueller Bildung e. V., der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP), Frauen helfen Frauen Euskirchen e.V. und bei QueerBW (Interessenvertretung für queere Angehörige der Bundeswehr).

Jörg Nitschke ist Sexualberater und Dozent für das Unabhängige Institut für Sexualpädagogik (isp). Dort leitet er die Weiterbildungen ‚Sexualpädagogik Ost‘ sowie ‚Sexualberatung‘ und begleitet Fachkräfte in ihrer professionellen Entwicklung in der Sexuellen Bildung.
Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Sexualpädagogik mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, der Sexuellen Bildung im Erwachsenenalter sowie in der reflektierten Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Diskursen zu Sexualität und Körperlichkeit.
Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen, darunter „Wenn die Seele leidet. Psychische Beeinträchtigung und Sexualität“ (in: Sexualität unbehindert leben, 2025) und „Kindliche Sexualität im Wandel der Zeit“ (in: Kindliche Sexualität in Kindertageseinrichtungen, 2021).
Jörg Nitschke ist Mitglied im Verein zur Förderung von Sexualpädagogik und Sexueller Bildung e. V., in der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP) sowie in der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin und Sexualpsychologie (DGSMP) und bei pro familia.

Prof. Dr. Sebastian Schädler ist Professor mit den Schwerpunkten Medienpädagogik und Sexualpädagogik. Er war von 2022 bis 2025 Professor für Sexualpädagogik an der Medical School Berlin.
Aktuell arbeitet er selbstständig als Kursleiter, Berater und Fortbildner in den Bereichen Medien- und Sexualpädagogik. Zu seinen aktuellen Projekten zählt „Kinder stärken – Sexuelle Bildung und Präventionsarbeit in Kitas“ (in Kooperation mit sechs Berliner Trägern). Außerdem betreute er in den vergangenen Jahren zahlreiche Studierendenprojekte mit medien- und sexualpädagogischem Fokus. Sebastian Schädler ist Autor mehrerer Publikationen, darunter „Kontrollverlust. Männer – Sex – Gewalt“ (Bertz + Fischer, 2025) und „BilderBildung. Medien und Politik“ (Bertz + Fischer, 2023).
Seine Arbeit verknüpft wissenschaftliche Analyse mit praxisnaher Bildungsarbeit und gesellschaftlicher Reflexion zu Geschlecht, Sexualität und Medien.
Er ist Mitglied u. a. bei pro familia, der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP), Dissens e. V., der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) sowie der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM). Zudem engagiert er sich ehrenamtlich im Bundesvorstand von pro familia als stellvertretender Vorstand und Ansprechperson für Sexuelle Bildung.

Prof. Dr. Nicola Döring ist Universitätsprofessorin für Medienpsychologie und Medienkonzeption an der Technischen Universität Ilmenau. In Forschung und Lehre beschäftigt sie sich mit Fragen der Sexualität, Mediennutzung und Digitalisierung – insbesondere mit den Chancen und Risiken sexueller Selbstbestimmung in digitalen Kontexten. Ihre aktuellen Forschungsprojekte befassen sich u. a. mit Jugendsexualität, Künstlicher Intelligenz, Pornografierezeption und Sexualaufklärung in sozialen Medien.
Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen Beiträge wie „Jugendsexualität und Künstliche Intelligenz. Empfehlungen für die Sexual- und Medienpädagogik“ (merz | medien + erziehung, 2025) und „Pornografie im Alltag und in der sexuellen Bildung von Jugendlichen“ (Bundesgesundheitsblatt, 2025).
Sie ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Fachgesellschaften, darunter die Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP), die Deutsche Gesellschaft für Sexualwissenschaft (DGfS) und die International Academy of Sex Research (IASR). Zudem ist sie als Herausgeberin und Gutachterin für mehrere wissenschaftliche Fachzeitschriften tätig, etwa die Archives of Sexual Behavior und die Zeitschrift für Sexualforschung.

PD Dr.in Anja Schmidt ist Rechtswissenschaftlerin und Hochschullehrerin an der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ihre Forschung und Lehre widmen sich Fragen der sexuellen Selbstbestimmung, des Sexualstrafrechts und der geschlechtergerechten Rechtspolitik.
In den vergangenen Jahren beteiligte sie sich mit zahlreichen Beiträgen an aktuellen rechtspolitischen Debatten, darunter zu bildbasierter sexueller Gewalt, Deepfakes und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt.
Sie war u.a. juristische Expertin in Sendungen des Deutschlandfunks und des SWR und veröffentlichte 2024 den Beitrag „Bildbasierte sexuelle Gewalt – Zum Reformbedarf im deutschen Strafrecht“ im Band „Sexuelle Selbstbestimmung jenseits des Körperlichen“ (Burghardt/Schmidt/Steinl (Hg.), Mohr Siebeck).
Anja Schmidt ist Mitglied im Deutschen Juristentag e. V., im Deutschen Juristinnenbund e. V., in der Fachgesellschaft Gender e. V. sowie in der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.

Madita Oeming ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Sexualpädagogin (bkb). Sie lehrt an der Universität Gießen und arbeitet zudem selbstständig in den Bereichen Sexuelle Bildung, Pornografiekompetenz und Medienpädagogik. In ihren Projekten und Publikationen setzt sie sich für eine aufgeklärte, differenzierte und stigmafreie Auseinandersetzung mit Sexualität und Pornografie ein.
Zu ihren aktuellen Projekten gehören der „Pornoführerschein für Jugendliche“, Expert*innenbeiträge in der Klicksafe-Reihe zur Pornografieaufklärung sowie die Buchveröffentlichungen „Porno – eine unverschämte Analyse“ (2023) und „Aufgeklärt statt aufgeregt – Was Eltern heute brauchen, um ihre Kinder durch die digitale Pubertät zu begleiten“ (2026) bei Rowohlt.
Madita Oeming ist Mitglied der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP), der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) und der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK).

Agi Malach ist Sexualpädagogin (gsp) und Sozialarbeiterin und gründete gemeinsam mit David Schulz das Kollektiv für Sexuelle Bildung BiKoBerlin. Sie leitet dort die Weiterbildung Sexualpädagogik, begleitet angehende Sexualpädagog*innen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Praxisprojekte und führt Fortbildungen für Fachkräfte im psychosozialen Bereich durch.
Darüber hinaus gestaltet sie sexualpädagogische Workshops für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Informationsveranstaltungen für Eltern und Bezugspersonen zu Themen wie kindliche Sexualität, Pubertät und Sexualität in digitalen Medien.
Sie ist Mitglied der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP) und von pro familia.

David Schulz ist Sexualpädagoge (gsp) und gründete gemeinsam mit Agi Malach BiKoBerlin. Dort leitet er gemeinsam mit Kolleg*innen die Weiterbildung Sexualpädagogik, begleitet angehende Sexualpädagog*innen bei ihren Praxisprojekten und führt Fortbildungen für Fachkräfte der Sozialen Arbeit durch.
Darüber hinaus gestaltet er sexualpädagogische Workshops für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Online-Inputs im Rahmen der BiKoTalks zu verschiedenen Themen der Sexuellen Bildung.
David Schulz ist Mitglied der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP).

Charlotte Oberstuke ist medienpädagogische*r Referent*in im Büro Berlin des JFF – Jugend Film Fernsehen e.V. In dieser Arbeit beschäftigt Charlotte Oberstuke sich mit der Rolle von (sozialen) Medien in Prozessen von Sichtbarkeit, Diskriminierung und Marginalisierung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt.
They leitet medienpädagogische Projekte mit queeren jungen Menschen, in denen kreative und empowernde Ansätze im Mittelpunkt stehen, und vermittelt Fachkräften Methoden zur Sensibilisierung für geschlechtliche und sexuelle Diversität.
Charlotte Oberstuke ist zudem Autor*in der Handreichung „Queere Jugendmedienarbeit“ (JFF, 2023), die praxisnahe Empfehlungen für pädagogische Fachkräfte bietet.

Andreas von Hören ist Medienpädagoge, Dokumentarfilmemacher und Geschäftsführer des Medienprojekts Wuppertal. In seiner Arbeit verbindet er medienpädagogische Ansätze mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Gender, Sexualität, sexualisierte Gewalt und Diversität. Unter seiner Leitung entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Filmprojekte von und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Mittelpunkt stehen oft queere, migrantische und inklusive Perspektiven oder Fragen der Mediennutzung und sexuellen Bildung.
Die Filme werden bundesweit in der pädagogischen Arbeit, in Schulen und in der Fachkräftefortbildung eingesetzt.
Andreas von Hören ist Mitglied der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK).

Das Medienprojekt Wuppertal e.V. unterstützt seit 1992 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Produktion eigener Filme und vermittelt praxisnah Drehbuchentwicklung, Kameraarbeit, Schnitt und Filmproduktion. Die entstandenen Kurzfilme werden sowohl in Kinos präsentiert als auch über einen eigenen Verlag bundesweit verbreitet.
Das Medienprojekt realisiert mehrfach ausgezeichnete Filmreihen zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Mediennutzung, Sexting, sexualisierte Gewalt, politische Teilhabe oder Umweltschutz. Ziel ist es, Perspektiven der Menschen sichtbar zu machen und kreative, empowernde Bildungsarbeit zu leisten.

Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis ist eine bundesweit tätige gemeinnützige Einrichtung, die sich auf die Bereiche Medienbildung, Medienforschung und Medienpraxis spezialisiert hat. Es wurde 1949 in München gegründet und ist seitdem eine der führenden Institutionen in Deutschland, wenn es darum geht, medienpädagogische Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Im Berliner Büro arbeiten Mitarbeitende der Forschung und Praxis sowie studentische Hilfskräfte und freiberufliche Medienpädagog*innen.
Es arbeitet eng mit der Münchner Geschäftsstelle zusammen, um lokale und bundesweite medienpädagogische Projekte zu initiieren, begleiten und durchführen.



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