„Sexuelle Selbstbestimmung fördern - sexuelle Bildungsprozesse begleiten“
Leitbild des Instituts für Sexualpädagogik


Unsere Grundhaltung

Jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, auf sexuelle Selbstbestimmung und auf sexuelle Bildung. Diese Rechte dürfen in einer pluralistischen Gesellschaft nicht in Frage gestellt oder von Bedingungen abhängig gemacht werden. Sie finden ihre Grenzen nur dort, wo sie die Rechte anderer Menschen verletzen.

Dozenten des isp diskutieren und besprechen ihre Themen

Als Akteur*innen im Feld sexueller Bildung sehen wir es als unsere Aufgabe, allen Menschen ein Wissen um ihre sexuellen Rechte zugänglich zu machen und diese Rechte engagiert dort zu verteidigen, wo sie bedroht sind. Denn nur das Wissen um die eigenen Rechte und Möglichkeiten befähigt zur freien Entfaltung der Persönlichkeit und zur sexuellen Selbstbestimmung.

Den Grundideen emanzipatorischer Sexualpädagogik verpflichtet, setzen wir uns seit Institutsgründung für die Wahrung der sexuellen und reproduktiven Rechte aller Menschen ein. Dabei gilt es, gegenüber Versuchen der Indoktrination und Missionierung in jeglicher Hinsicht sensibel zu sein. Wir verstehen unser Wirken als respektvolles Angebot zur Selbstklärung und Selbstermächtigung.

Wir fundieren unsere Arbeit auf Ergebnisse der Wissenschaft und binden diese in unsere Weiterbildungen, Seminare, Workshops, Vorträge und Beratungen ein. Damit wirken wir gegen teilweise bewusst eingesetzte Desinformationen im Bereich der sexuellen Bildung.

Unsere Arbeit ist geprägt von einer diversitätsfreundlichen, feministischen Haltung. Wir arbeiten mit einem intersektionalen Blick aktiv antidiskriminierend.

Gesellschaftliche Grundbedingungen des Lebens haben Auswirkungen auf (sexuelles) Wohlergehen, an deren Veränderung zum Besseren gesellschaftspolitisches Engagement nötig ist. Deshalb sehen wir uns an der Seite von Aktivist*innen, die sich in anderen Zusammenhängen für Demokratie und Menschenrechte einsetzen.

Das Institut für Sexualpädagogik ist finanziell, parteipolitisch und religionsbezogen unabhängig.

Das Institut ist ein Organ des Vereins zur Förderung von Sexualpädagogik und sexueller Bildung e.V., der gemeinnützig tätig ist.

Unsere Basis professionellen Handelns

Das Institut für Sexualpädagogik führt seit über 30 Jahren Fort- und Weiterbildungen im deutschsprachigen Raum durch. Unser Erfahrungsschatz bildet das Fundament für die beständige Weiterentwicklung unserer Qualifikationsangebote. Als Ausbildungsinstitut stehen wir in der Verantwortung, für hochwertige Qualifizierungsangebote Sorge zu tragen.

Die Qualität unserer Bildungsangebote begründet sich wesentlich durch die Zusammenarbeit vielfältig qualifizierter Fachkräfte. Unsere Expertise ergibt sich neben dieser multiprofessionellen Fachlichkeit aus den Berufserfahrungen unserer Dozierenden in diversen psychosozialen Handlungsfeldern.

Es ist dem Institut aufgrund seiner Vielfalt an Professionsbreite, Professionstiefe und Praxiserfahrung möglich, umfassender Dienstleister für sexuelle Bildungsprozesse für alle Lebensalter zu sein und entsprechend den konkreten Bildungsbedarfen passgenaue Formate zu gestalten.

Da anspruchsvolle Bildung und Qualitätssicherung nur in lebendigem Austausch gut gelingen können, wirkt das Institut netzwerkend, steht im Kontakt mit Sexualwissenschaftler*innen, engagiert sich in der Gesellschaft für Sexualpädagogik und pflegt die kollegiale Verbundenheit mit Vereinigungen sexueller Bildung in Österreich, Schweiz und Südtirol, die einen ähnlichen Wertehintergrund vertreten.

Sexuelle Bildungsprozesse initiieren, gestalten und begleiten

Sexualität formt sich in individuellen, soziokulturell gerahmten Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Sexualität ist je nach Lebensphase und Lebenssituation unterschiedlich von Bedeutung. Jeder Mensch ist einzigartig und entsprechend vielfältig sind Erfahrungsräume und Auffassungen eines zufriedenen (sexuellen) Lebens. In diesem Sinne kann sexuelle Bildung für den eigenen Lebenszusammenhang unterschiedlich bedeutsam sein.

Uns ist bewusst, dass sich die öffentliche Bewertung von Sexualität häufig zwischen den Extremen von Drama und Banalisierung, zwischen Tabu und Allgegenwärtigkeit abspielt. Als Fortbildungsinstitut dürfen wir uns einer Positionierung nicht entziehen und müssen selbstkritisch prüfen, welche gesellschaftliche Funktion wir erfüllen und welche Ziele sexueller Bildung wir für richtig halten.

Die Wirkung (organisierter) sexueller Bildungsprozesse für die Ermöglichung individuellen und partnerschaftlichen sexuellen Glücks und Wohlbefindens ist weder zu überschätzen noch zu leugnen. In unseren Bildungsprozessen vermitteln wir nicht nur Wissen, sondern schaffen Räume für (Selbst-) Erfahrung, (Selbst-) Reflexion, Austausch und kritische Auseinandersetzung und berücksichtigen die lebensweltlichen Erfahrungen, Bedarfe und Kompetenzen der Menschen, die sich qualifizieren wollen.

Bei der Gestaltung der Lernsettings stehen wir für eine abwechslungsreiche Didaktik, die Körper, Geist und Seele berücksichtigt sowie Person, Gruppe, Thema und Rahmung (Globe) miteinander in Beziehung setzt. Dabei sorgen wir für eine wertschätzende, sichere und vertrauensvolle Lernatmosphäre.

Herzstück unserer Bildungsangebote sind unsere Zertifikats-Weiterbildungen. Ihr besonderer Wert liegt in den vielfältigen inhaltlichen und persönlichen Auseinandersetzungsformen über einen längeren Zeitraum hinweg. Es braucht Zeit, um sich als professionell tätige Persönlichkeit im Bereich sexueller Bildung zu entwickeln. Ausbildungsziel ist es, sprachfähiger und selbst-bewusster im Sexuellen zu werden und sich im Berufsfeld in Bezug auf Sexualität souverän bewegen und angemessen verhalten zu können.

Der Blick auf aktuelle Diskurse, die regelmäßige Diskussion unserer Lerninhalte und -formen sowie die selbstkritische Reflexion unserer Fort- und Weiterbildungspraxis inklusive unserer - auch machtvollen - Rolle als Leitung, sind elementare Bestandteile der Institutskultur, die wir in den Teams und im gesamten Kollegium pflegen.