Sexualität & Corona –
5 Fragen und die Antworten der Dozent*innen des isp

  1. Was nehme ich aktuell gesellschaftlich und/oder persönlich wahr?
  2. Was wünsche ich mir in der aktuellen Situation gesellschaftlich und fachlich am meisten?
  3. Welche Ideen zur Freizeitgestaltung kann ich geben, z.B. einen link zu einem Fitnessclip o.ä.?
  4. Welches fachliche Medium (konkretes Buch, Artikel, Podcast o.ä.) zu unseren Themen kann ich gerade jetzt empfehlen?
  5. Welche Chancen und welche Herausforderungen bestehen für die Themen Sexualität und Beziehungsgestaltung aus meiner Sicht?

1. Was nehme ich aktuell gesellschaftlich und/oder persönlich wahr?

Anja Franke

„Neben der großen Verunsicherung und Sorge nehme ich auch die Chance der Solidarität und Entschleunigung wahr. Ich sehe, dass die Gesundheit der Menschen vor das Kapital gestellt wird.
Die Solidarität darf nicht an den Landesgrenzen enden! #leavenoonebehind“

Daniela Kühling

„Ich nehme eine wachsende Sensibilität und Achtsamkeit wahr. Ich freue mich über Nachbarschaftsinitiativen und entdecke Musiker*innen, die sich vor Alteneinrichtungen stellen, um den Menschen eine Freude zu machen. Ich erlebe Menschen, die sich Gedanken machen über ihr Lieblingsrestaurant oder den*die Kiez-Buchdealer*in und durch Take away, Online-Bestellungen und Gutscheinkäufe Solidarität zeigen. Bei allem, was gerade an Herausforderungen auf uns einprasselt geht mir in diesen Momenten das Herz auf!“

Danilo Ziemen

„Mehr Zeit und Ruhe und immer wieder die Frage, wie wohl das „New Normal“ ausschauen könnte?“

Christine Kanz

Doris Eberhardt

„ALLES HÄNGT MIT ALLEM ZUSAMMEN! Das zeigt uns das Corona-Virus gerade in vielerlei Hinsicht und mit all seinen Facetten! In Gesprächen mit Familie und Freund*innen sowie dem Verfolgen der Entwicklungen gesellschaftlich wie global nehme ich sehr deutlich war, dass wir uns - auch gezwungenermaßen - mit existenziellen Fragen und Themen beschäftigen müssen! Was das bedeutet, erleben, sehen und spüren wir in all seiner Komplexität gerade sehr deutlich! All dies empfinde ich persönlich einerseits als heraus- bis überfordernd – andererseits aber auch als intensive Zeit der Entschleunigung, Besinnung, Verbundenheit und Dankbarkeit.“

Anke Erath

Frank Herrath

„Dass das Leben, wenn es halbwegs unbeeinträchtigt war, nicht mehr ein „ruhiger Fluss“ ist. Es geschieht viel – es geschieht sehr Verschiedenes, es geschieht nicht schön geordnet nacheinander, sondern auf einmal, parallel. Und nicht wenig mit gegenläufigen Impulsen.

Die Menschen in der uns halbwegs bekannten Vielfalt sind zwar plötzlich keine anderen geworden – aber es ist nach meinen Eindrücken mehr Bewegung - im Nachdenken, im Austausch, im „Inneren“; bei denen, denen ich begegne und auch bei/in mir:

- Ist Angst berechtigt oder lähmend? Panik ist nie hilfreich, Schreckensszenarios erzeugen lediglich handlungslähmendes Entsetzen. Aber hat Zuversicht nicht Naivität als Schattenseite? Welche mentale Beeindruckung sollte sich - vernünftigerweise? – bei mir als 62jährigem Asthmatiker mit 75% Lungenvolumen einstellen, wenn zu lesen ist, dass ein 16jähriges topfittes Mädchen ohne jede Vorbelastung innerhalb von einer Woche an Covid19 stirbt und in New York an einem Tag 1000 Tote gezählt werden?

- Ist das Balkonklatschen ein gutes Zeichen für gesellschaftliche Solidarität oder eine billige Selbstinszenierung mit geringer Halbwertzeit und Surrogat für wirkliche Würdigung (z.B. durch angemessene Bezahlung für Pflegekräfte)?

- Ist die Anwerbung von 14.000 medizinische Fachkräfte aus Bosnien, 8000 aus Serbien, 2.700 aus dem Kosovo nicht beschämendes deutsches, egozentrisches Rettesichwerkann?

- Was ist davon zu halten, dass in Europa die Grenzen geschlossen werden, Solidarität mit Italien vor allem aus Russland und China kommt, sich entscheidungsstark gebende autoritäre Politiker wie Kurz und Söder wegen ihrer Bedenkenlosigkeit bei der Einschränkung von Freiheitsrechten ein Sympathieplus verzeichnen und Orban ohne einen Mucks der EU-Chefin Ungarn im Handumdrehen zur Diktatur machen kann? Gleichzeitig hört man - endlich - auf Wissenschaftler*innen. Oder auch hier nur auf Autoritäten? Und wie geht es mir mit der Autorität meiner Kanzlerin? Angelas Merkels Hauptrede zur Pandemie fand ich richtig gut – empathisch, ohne Kriegsrhetorik, werbend statt mit Sanktionen drohend. Mein Respekt vor ihrer Art hat sich nach „Wir schaffen das!“ ein weiteres Mal verstärkt.

- Warum engagieren sich nicht wenige Menschen in Klopapierschlachten und Hamster-Coups und nicht für Corona- Konsequenzen für die in Flüchtlingslagern Zusammengepferchten, warum interessieren sie sich nicht dafür, was passiert, wenn das Virus z.B. in Afrika eintrifft, wenn aus der Corona-Krise höchstwahrscheinlich eine Welternährungskrise wird? Gleichzeitig werden in meiner Heimatstadt an zentralen Orten täglich von vielen verschiedenen Gebenden Plastik(!)tüten mit Essen und Kleidung für Wohnungslose und andere Bedürftige platziert…

Ich rede mit meinen Kolleg*innen mehr – über Ängste, Sorgen, Gefühle, durchaus nicht nur selbstbezogen. Ich erlebe viel selbstloses, unerschrockenes Engagement. Das macht mir ein gutes Gefühl. In meiner Familie kommunizieren wir deutlich mehr über das, was gerade läuft. Es ist der Anfang der Krise. Wenn die Infizierten und die Toten mehr werden, die Überforderung der Hilfesysteme massiv und dauernd sein wird, wenn das, was die Pandemie mit uns macht, nicht zwei Wochen dauert, sondern 5 Monate – und all-in-all 2 Jahre – dann wird es noch intensiver werden - wortwörtlich: - in jeder Beziehung.“

Sven Neumann

„Die meisten Menschen gehen im öffentlichen Raum zurzeit respektvoll miteinander um. Es wird bei Begegnungen in der Regel ausreichend Platz gelassen – man nimmt sich wahr, achtet aufeinander. Aber oft angespannt, ohne Lächeln. Wenn doch jemand lächelt, ist das schon besonders – und schön! “
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2. Was wünsche ich mir in der aktuellen Situation gesellschaftlich und fachlich am meisten?

Christine Kanz

Anja Franke

„Ich sehe, wie Kinder und Jugendliche sich massiv einschränken, um ihre Großeltern, Alte und Vorerkrankte zu schützen. Die absolut überwiegende Mehrheit der jungen Menschen bleibt gerade zuhause. Das ist intergenerative Solidarität. Ich wünsche mir, dass wir in Fragen des Klimaschutzes das an die jüngere Generation ernstnehmend und genauso solidarisch zurückgeben.“

Anke Erath

„Die aktuelle Situation unterstützt und fordert uns in der Entschleunigung und der Auseinandersetzung mit unserem bestehenden Konsumbedürfnis, wie auch immer sich das darstellt. Wie viel (neueste) Technik, Kleidung, Urlaubsreisen etc. brauchen wir wirklich? Ich spüre mit Erstaunen, wie wenig wirklich übrig bleibt. Aktuell freue ich mich über einen Spaziergang in der Sonne schon besonders. Wenn wir uns diese Erfahrungen für die Zeit nach der akuten Epidemie bewahren können und immer wieder abrufen, steckt meines Erachtens darin eine große Chance für Begegnung, Glück und Ausgeglichenheit. Trotzdem soll ausgelebte Leidenschaft für was auch immer, ausgiebiger Genuss und hohe (Arbeits)motivation natürlich wieder Platz haben dürfen, vielleicht aber mit etwas mehr Bewusstsein.“

Daniela Kühling

„Ich wünsche mir sachliche Auseinandersetzungen, Verständnis, Geduld, Durchhaltevermögen, Solidarität und Zuversicht - im Inland, aber auch für Menschen, die in weniger privilegierten, bzw. katastrophalen Situationen ohne die Chance auf ein „Stay home“ leben und denen dringend geholfen werden muss. Außerdem wünsche ich mir, dass wir vieles von den derzeitigen auch positiven Erfahrungen und Errungenschaften in die Zeit „nach Corona“ transferieren, was bspw. die Solidarität, aber auch die alltäglichen und notwendigen Dinge betrifft, die gerade dazu führen, dass die Erde einmal durchatmen kann und Tiere sich wenigstens einen kleinen Teil ihres Territoriums zurückerobern.“

Danilo Ziemen

„Praktische Solidarität! Es gibt viele Möglichkeiten, Freund*innen, Nachbar*innen zu unterstützen (einkaufen, zuhören usw.). Auch brauchen wichtige Bildungseinrichtungen, wie zum Beispiel die Akademie Waldschlösschen, Spenden, um ihren Betrieb nicht einstellen zu müssen (#AWSmussbleiben!).“

Jörg Nitschke

„Mögen die politisch Verantwortlichen weiterhin die Gabe haben, einerseits „auf Sicht zu fahren“ und andererseits verschiedene Szenarien für die nahe Zukunft bedenken, damit kein böses Erwachen droht. Dass sich die spürbare Solidarität erhält, dass sich Freiheit und Sicherheit nicht ausschließen mögen, dass die Welt am Ende auch als eine bessere vorstellbar sein möge. “

Kai Müller

„Ich wünsche mir vor allem anderen Solidarität. Damit meine ich aber nicht das allabendliche Klatschen und das Teilen von Facebook-Posts im Sinne von „Ihr seid die Helden!“ oder ähnliches. Das ist auch wichtig und hat seinen Wert, ohne Frage. Was ich meine, ist vor allem in einem ersten Schritt das genaue und aufmerksame Zuhören, die Wahrnehmung der kleinen und feinen Zwischentöne in persönlichen Gesprächen, Telefonaten, Zoom-Meetings oder Skype-Konferenzen. Und dann erstmal das bedingungslose Zusammenhalten, auch wenn man vielleicht anderer Meinung ist als der*die andere. Ich wachse aktuell an all den - leider außerfamiliär aufs digitale beschränkte - längeren und kürzen Kontakten, in denen genau das geschieht. Wir müssen unbedingt zusammenhalten, gesellschaftlich und fachlich!“

Kathrin Wegmann

„Eine Freundin sagte letztens zu mir „…und dann ging ich am Rhein entlang und da waren zwei Menschen, die lachten und ich dachte: Ach ja, heiter sein darf man ja trotz Krise auch noch.“ Und bei aller Sorge wünsche ich mir, dass wir auch heiter miteinander bleiben können. Dass wir Mensch bleiben. In unseren Wohnungen, im Supermarkt, in Beziehungen und Begegnungen, im Kleinen und im Großen.“

Michael Hummert

„Was wünsche ich mir in der aktuellen Situation? Nun, da fallen mir direkt eine Menge Dinge ein, die wir wahrscheinlich alle gut gebrauchen können. Ich könnte versuchen, eine erbauliche (zumindest mehr oder weniger) Liste hierzu anzufertigen – die vielleicht sogar zum Nachdenken bringt. Doch das ist mir nicht genug. Ich will auf jeden Fall zum Nachdenken anregen. Und was wir zurzeit ja alle außerdem noch gebrauchen können, ist eine interessante Beschäftigung. Deshalb kommt meine kleine Liste in etwas anderer Form daher. Ich wünsche viel Spaß beim Auflösen. In den folgenden Wörtern fehlen alle Selbst- und Umlaute. Manchmal mag es auch mehrere Lösungen geben. Wie auch immer, folgendes wünsche ich uns allen:

Wer hat, ein schönesKmnfr.
An dem wir vielesrrtrnkönnen.
Dazu wäre einKltnbrchvielleicht hilfreich.
Bald vielleicht auchMkfr und Mbwl.
Kein Stress mit demHshlt
und bitte keinemmnmrchn.
Vor allemHtrktvielleicht gewürzt
mit etwasrtk und Lbegal
obHm oder Htr.
Und bei aller Zeit bitte keinePnn, w Prpsmszu Beispiel.
Das wir uns unseredntttbewahren
und am Ende alstppnsgr oder tppnsgrn
ansZlbringen.
Im bestenBnkldund
mitrchd, Hlndr & Krtslt Ztzgsein.
Ich will schließlich keineMmssein.
Helfen könnten auchPrnhb oder Bt hs.
Vielleicht aber auch nicht –
dann löscht das Licht und schafftBrhrng in Bggnng -so gut es geht.“

Frank Herrath

Ralf Specht

„Am meisten wünsche ich mir, dass gerade jetzt niemand allein gelassen wird. Passend dazu: „You‘ll never walk alone“ in der wohl bekanntesten Version“
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=0mQQ_PtNQXU

Reiner Wanielik

„Dass wir diese Pandemie nicht zu sehr als Möglichkeit der Weltverbesserung und Menetekel instrumentalisieren. Es ist eine ansteckende Krankheit und keine gesellschaftliche Revolution gegen die Zurichtung der Menschen im Kapitalismus. Schön wäre es, wenn die Anerkennung und damit auch verbunden die monetäre Anerkennung der Berufsgruppen, die gerade so hochgelobt werden, auch 2021 und folgende Jahre anhält.“

Renate Semper

„Ich wünsche mir, dass wir vor lauter uns um uns selbst zu sorgen nicht andere vergessen, die in noch hilfloseren Situationen sind. Das offensichtlichste Beispiel: Kann man sich noch trauen, für die Geflüchteten auf den griechischen Inseln einzutreten? Der Vorteil meines beruflich lahm gelegt worden seins ist, dass ich zum ersten Mal selbst an Abgeordnete geschrieben habe mit der Bitte, sich für die wirklich sofortige Aufnahme einzusetzen und nicht auf andere Staaten zu warten oder behördliche Hürden vor zu schieben. Zuvor hatte ich immer nur bei entsprechenden Aufrufen auf „Petition unterschreiben“ geklickt. Anregung dazu kam von hier

Sven Neumann

„Dass die soziale Distanz, mit der wir zurzeit leben müssen, wieder verringert werden kann. Und dass diese Coronazeiten nicht von Despoten, wie Victor Orban in Ungarn oder Jarosław Kaczyński in Polen, genutzt werden, Werte, Vorstellungen und Normen weiter in ihrem Sinne zu verändern. So soll zum Beispiel in Polen Sexualkundeunterricht verboten werden:“
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/europamagazin/sendung/polen-sexualkunde-100.html
„Umso wichtiger ist die Wahrnehmung gesellschaftlicher Gegenbewegungen, wie z.B. die von Anja Rubik:“
https://www.spiegel.de/panorama/anja-rubik-das-top-model-und-der-sex-ratgeber-a-0304a498-92f0-4944-a292-8fd2e1641564

https://www.overview-mag.com/trends/fashion/anja-rubik-x-local-heroes-sexedpl/
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3. Welche Ideen zur Freizeitgestaltung kann ich geben, z.B. einen Link zu einem Fitnessclip o.ä.?

Anja Franke

„Ich höre im Moment noch mehr Podcasts als sonst. Und „Hotel Quarantäne“ von Matze Hielscher kann ich wärmstens empfehlen. Zum Beispiel im Interview mit Sibylle Berg oder Fynn Kliemann.“
https://open.spotify.com/episode/0GLKqN1wPWI2XLavR7xATP

Frank Herrath

„Meine Ideen zur Freizeitgestaltung und fachliche Medienempfehlungen in Ton und Bild:“

Danilo Ziemen

Mindestens 1x am Tag Dancing with myself. Aktuelle Empfehlung“:
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=w15oWDh02K4

Doris Eberhardt

Jörg Nitschke

„Seit zwei Wochen heißt es in unserem Mehrfamilienhaus nicht Roter Stern oder Partisan, sondern Alba Berlin, denn alle im Haus bekommen diese Sportstunde mit, wenn fröhlich Böden und Wände wackeln“:
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/playlist?list=PL9H8VPpyaFzOU7WShhUg25QyoIQrt7MSx

Kai Müller

„Ich genieße mit der Familie gerade die Sonne und wir „spielen“ Urlaub. In unserem Fall parken wir unseren Camper im Hof um (siehe Bild), räumen alles raus wie auf einem Campingplatz und setzen uns in die Sonne. Wir lesen viel, kochen im Camper und lassen die Seele baumeln.“

„Viele Freunde und Bekannte machen Ähnliches und stellen ganze Tage unter ein Motto wie z.B. Urlaub in den Niederlanden. Dann gibt es Backfisch und Grolsch und am Ende des Tages schüttet man einfach einen Eimer Sand in sein Bett ;)“

Kathrin Wegmann

„Wenn man ernten will, muss man sähen. Tomate und Paprika für den Mund, Ringelblume und Lupinen für Auge und Nase und Kresse für die Ungeduld ;-)

Jeden Tag gießen, hegen, pflegen, ab und an eine kleine Unterstützung geben und sich daran freuen, was dabei rumkommt. Es steckt ne Menge drin in so einer kleinen Pflanzschale.“

Ralf Specht

„Ich empfehle zur Zertreuung oder zur Anregung ein Medium mit dem bezeichnenden Titel: „Rute raus, der Spaß beginnt!“ Auch wenn man es bei der Namensgebung kaum glauben mag, hat dieses Format rein gar nichts mit Sexualität zu tun, sondern ist eine Angelserie im NDR.

Man kann die Sendungen aus Jux gucken – der Trashfaktor ist schon ziemlich hoch oder eben als Anregung zur Freizeitgestaltung.“
https://www.ardmediathek.de/ndr/shows/Y3JpZDovL25kci5kZS8xNTY2/rute-raus-der-spass-beginnt

Reiner Wanielik

„Ich habe die nicht gelesenen Bücher im Blick und finde es richtig gut, mal mehrere Stunden am Stück lesen zu können..“

Renate Semper

„Immer mal was zum Lachen suchen, z.B. Comics. Hier eins zum Thema:“
https://roth-cartoons.de/projekt/onlinedating-mit-corona/

Christine Kanz

Sven Neumann

„Gemeinsam mit Freunden sich zu vernetzen – im virtuellen Raum - und Aktionen starten. Hier ist ein schönes Beispiel eines kreativen Umgangs mit der besonderen Situation:“
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=CK0fhl00QjY
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4. Welches fachliche Medium (konkretes Buch, Artikel, Podcast o.ä.) zu unseren Themen kann ich gerade jetzt empfehlen?

Anke Erath

„Margarete Stokowski – Die letzten Tage des Patriarchats“
https://www.rowohlt.de/hardcover/margarete-stokowski-die-letzten-tage-des-patriarchats.html

Daniela Kühling

„Ich möchte die Seite „Gender-Mediathek“ empfehlen“:
https://www.gender-mediathek.de/de
„Die Gender-Mediathek ist ein kollaboratives Projekt, das Dozent*innen, Trainer*innen, Multiplikator*innen und Interessierten auf der Suche nach feministischen und geschlechterbezogenen audiovisuellen Lehr- und Lernmaterialien unterstützt. Im Internet gibt es zahlreiche Produkte von unterschiedlicher Qualität auf verschiedenen Plattformen. Allerdings sind diese nicht thematisch systematisiert erfasst und nicht immer leicht zugänglich. Hier das passende Medium zu finden, das für die eigene Themenstellung und die jeweilige Zielgruppe passend ist, ist oft aufwändig.

Die Gender-Mediathek schafft hier Abhilfe. Sie finden hier audiovisuelle Medien zu feministischen und geschlechterpolitischen Themen, die über Volltext- oder Schlagwortsuche und Filterfunktionen gefunden werden können. Neben der Beschreibung des Inhalts, den Produzent*innen, technischen Angaben und Bezugsquellen finden sie auch Hinweise zum Einsatz der Medien in der Bildungsarbeit.“

Danilo Ziemen

Doris Eberhardt

„Kübra Gümüşay: Sprache und Sein (Hanser Verlag) – Ein 5minütiges Kurzportrait von ihr mit Infos zu ihrem Buch ist zu sehen in der NDR Kulturzeit“
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=k4pRZRBf5-8

Jörg Nitschke

Zygmunt Bauman – Retrotopia
„Aber auch das Foto: Büchertisch.
Von meiner letzten Dienstreise Anfang März brachte ich einen Koffer voller Schätze nach Belgrad. “

Kathrin Wegmann

„Welches fachliche Medium (konkretes Buch, Artikel, Podcast o.ä.) zu unseren Themen kann ich gerade jetzt empfehlen?
Die Gedanken sind frei und Zeitreisen ist zum Glück noch erlaubt. Aus diesem Anlass empfehle ich die Neuauflage des Bestsellers „Ein Führer durch das lasterhafte Berlin“ von Carl Moreck aus dem Jahr 1931. Mein Kollege Jörg Nitschke hat mich auf dieses feine Buch aufmerksam gemacht, das eine wahrlich großartige Vorlage für eine solche Zeitreise in das Babylon Berlin der Goldenen Zwanziger bietet. Wenn wir also schon nicht reisen dürfen, dann doch wenigstens in der Phantasie.“

Michael Hummert

„Sex ist wie Brokkoli – nur anders. Es ist noch so neu, dass es noch gar nicht raus ist. Aber der Autor ist Teil unserer community, ich schätze ihn sehr und bin gespannt auf Resonanz“

Ralf Specht

„Häufig banal, aber auch sehr interessant und ehrlich, der Podcast „Paardiologie“ von Charlotte Roche und ihrem Mann Martin Keß.“
https://open.spotify.com/show/5gPesw6C0rJwuzNiSeGrol

Reiner Wanielik

„Dieser Link führt zu einem Vortrag von Esther Perel (in Englisch, aber leicht zu verstehen, wenn man ein bisschen Englisch kann). Esther Perel ist Paar- und Familientherapeutin und setzt sich hier mit dem Begehren in Paarbeziehungen auseinander. Unterhaltsam, klug und auch mit Witz“:
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=sa0RUmGTCYY

Renate Semper

„Zwischen Seminaren in dicken Fachbüchern stöbern, das geht gerade noch, weil ich da mit Inhaltsverzeichnis und hin und her blättern schauen kann, ob und wo eine bestimmte Info zu finden ist. Aber lange youtube-Beiträge schauen? Da habe ich oft nicht die Geduld. Das genieße ich jetzt z.B. hier: The future of love von Esther Perel.“
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=tzqo44VobzA
„Prä-coronarisch, die Fragen und Antworten sind nicht spektakulär neu, aber bieten viel Grundlage zum Nachdenken und fürs Gespräch.“

Silvia Rodenfels

Die Situation von Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen in den Zeiten von Covid-19 - https://taz.de/Schwangerschaftsabbrueche-und-Corona/!5673197/

Carolin Emcke schreibt in der SZ ihre Gedanken zur Pandemie. Sie schafft es, die verschiedenen Gefühlslagen, in denen ich schwebe, in Worte zu fassen. – https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/politik/corona-krise-journal-in-zeiten-der-pandemie-e882426/

Sven Neumann

„Unterhaltsame Auseinandersetzung zum Thema Sex in der Literaturgeschichte:“
https://www.reclam.shop/detail/978-3-15-020389-7/Moritz__Rainer/Matratzendesaster
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5. Welche Chancen und welche Herausforderungen bestehen für die Themen Sexualität und Beziehungsgestaltung aus meiner Sicht?

Daniela Kühling

„Ich glaube, dass die Situation ebenso Chancen wie Herausforderungen mit sich bringt. Auf der einen Seite hocken Familien und Paare nun zwangsläufig aufeinander, die sich anfangen auf den Sack zu gehen und im besten Fall versuchen, Lösungen für ein neues gutes Miteinander zu finden. Leider hören wir aber aus Deutschland wie aus anderen Ländern, dass häusliche Gewalt gegen Kinder und Frauen zunimmt und Frauenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen. Hier ist die Chance, sich Strukturen, die längst hätten hinterfragt und bearbeitet werden sollen, vielleicht mehr ins gesellschaftliche Bewusstsein geraten und neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen. Im positiven Sinne glaube ich, dass die Menschen wieder mehr auf sich und ihre wichtigen Beziehungen zurückgeworfen werden. Weniger Ablenkung können zu einem intensiveren Kontakt führen und vielleicht auch die längst vergessenen Schmetterlinge zurückholen und Beziehungen neu beleben.“
https://www.rowohlt.de/hardcover/margarete-stokowski-die-letzten-tage-des-patriarchats.html

Jörg Nitschke

„Die Kinder sind zuhause und brauchen Unterstützung beim virtuellem Lernen, vor allem in der Selbstorganisation. Vorher war meine Partnerin 60h die Woche abwesend, nun die Vollzeitstelle im Homeoffice. Es laufen 8-12 Videokonferenzen täglich, was die gestern noch als pfeilschnell empfundene 300 Mbit-Leitung deutlich an die Grenzen bringt – das gilt zuweilen auch für die Frustrationstoleranz. Das alles hat einen deutlichen Zuwachs an Verhandlung/ Aushandlung gebracht und erfordert erweiterte Kommunikationskompetenzen, Rücksicht, Nachsicht und planvolles Gestalten von partnerschaftlichen Räumen. Eine hohe Herausforderung und Chance gleichzeitig, denn die schönsten Dinge im Leben sind zwar nicht umsonst, aber doch kostenlos ;-)“

Michael Hummert

Reiner Wanielik

„Ich kann noch wenig Chancen sehen. Die „Coronakrise“ erscheint mir eher wie ein erweitertes „im plötzlichen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten“ zu sein. Möglicherweise bemerken mehr Menschen als sonst, wie schön Körperkontakt, Umarmung, zärtliche Nähe mit Menschen ist, die nicht exklusiv zur Paarbeziehung gehören und wie sehr das fehlen kann. Wahrscheinlich werden Menschen, die in Beziehung auf engem Raum sind und nun Konflikten weniger ausweichen können, sich öfter streiten. Vielleicht erleben sie, dass diese Auseinandersetzungen eine positive Wirkung haben, auch auf ihr Sexualleben. Ansonsten glaube ich, dass nach einer Normalisierung wenig Potential für Chancen besteht.“

Ralf Specht

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