Newsletter 02-2011 des Instituts für Sexualpädagogik, Dortmund

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit erhalten Sie zur Jahresmitte den aktuellen Newsletter des isp.

Wir wünschen Ihnen erholsame Sommerwochen bei hoffentlich angenehmen Wetterverhältnissen - und nun eine anregende Lektüre!

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Institut für Sexualpädagogik

Die Themen dieses Newsletters


Ausbildung zur Sexualpädagogin / zum Sexualpädagogen

Weiterbildung Sexualpädagogik 2012-13

Das Institut für Sexualpädagogik (isp) bietet in Deutschland seit 1989 jährlich eine sexualpädagogische Weiterbildung an. Im Januar 2012 startet eine neue Weiterbildungsgruppe in Haus Humboldtstein bei Bonn, für die sich Interessierte ab sofort anmelden können.

Die Weiterbildung richtet sich an Personen, die in der Präventions- und Bildungsarbeit, in der Beratung, Erziehung oder Pflege tätig sind und sich für den alltäglichen Umgang mit Sexualität in ihren Institutionen oder für die geplante sexualpädagogische Arbeit mit bestimmten Zielgruppen qualifizieren möchten.

Die neunteilige Weiterbildung schließt mit einem Kolloquium inklusive einer Prüfung ab. Nach erfolgreichem Abschluss können die AbsolventInnen der Weiterbildung die Bezeichnung "Sexualpädagogin / Sexualpädagoge (isp)" führen.

Die AbsolventInnen erfüllen die Anforderung der Gesellschaft für Sexualpädagogik (gsp) an Theorie-Unterrichtsstunden und Praxisreflexion, um das Qualitätssiegel der gsp beantragen zu können.

Weitere Informationen über die Themen der Seminarblöcke, Rahmenbedingungen und eine Möglichkeit zur Online-Anmeldung erhalten Interessierte auf der Homepage des Instituts:

isp-Weiterbildung Sexualpädagogik


Weiterbildung Sexualität und Behinderung 2012-13

Am 3. Februar 2012 startet in der Nähe von Hannover eine besondere sexualpädagogische Qualifizierung für MitarbeiterInnen in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Sie wird vom isp seit 2002 erfolgreich angeboten. Die Weiterbildung Sexualität und Behinderung besteht aus 7 unterschiedlich großen Seminarblöcken und ist speziell auf das facettenreiche Arbeitsfeld der Behindertenhilfe ausgerichtet.

Weitere Informationen über die Themen der Seminarblöcke, Rahmenbedingungen und eine Möglichkeit zur Online-Anmeldung erhalten Interessierte auf der Homepage des Instituts:

isp-Weiterbildung Sexualität und Behinderung


Berufsbegleitender Lehrgang Sexualpädagogik Österreich 2012

In einer Kooperation der Caritas Oberösterreich mit dem isp besteht die Möglichkeit, ab Januar 2012 an einer Qualifizierungsmaßnahme in Österreich teilzunehmen.

Das Tagungshaus liegt in der Nähe von Linz. Die Anmeldung erfolgt über den Veranstalter.

Lehrgang Sexualpädagogik Österreich

Offene Seminarangebote des isp 2011/2012

Seminar "Was ist denn hier los? - Die Dynamik in Gruppen, wenn es um das Thema Sexualität geht"

Viele Fachkräfte, die sexualpädagogisch arbeiten, haben es alltäglich mit gruppendynamischen Prozessen zu tun. Was in der einen Gruppe so gut geklappt hat, funktioniert in der anderen plötzlich gar nicht mehr.

Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich solche Prozesse genauer anzuschauen, erfolgreiche Verhaltensmöglichkeiten in kritischen Situationen zu entwickeln und trainieren.

Das Seminar findet am 7.-8. November 2011 in Bingen statt.

Seminar 'Gruppendynamik'


Seminar "Fragen über Fragen, Antworten mit Risiken und Nebenwirkungen"

Sexualpädagogische Fachkräfte sollten zu sexualitätsbezogenen Fragen gute Antworten geben können. Im Rahmen des Seminars wird Gelegenheit gegeben, ausführlich das sachlich richtige, angemessene und zielführende Beantworten von Fragen einzuüben.

Diskutiert werden alltägliche, außergewöhnliche, altbekannte und überraschende Fragen, mögliche Antworten sowie verschiedene Settingvariationen. Die besonderen Aspekte von Sexualität und sexualitätsbezogenem Reden sollen in ihren verschiedenen Dimensionen beleuchtet und reflektiert werden.

Das Seminar findet am 20.-21. Oktober 2011 in Solingen statt.

Seminar 'Fragen über Fragen'


Seminar "Update Sexualpädagogisches Arbeiten mit Schulklassen und anderen Gruppen"

Nicht nur für die AdressatInnen, auch für die Fachkräfte selbst ist es wichtig, von Zeit zu Zeit das Methoden- und Medienrepertoire kritisch zu überprüfen: Was kommt (noch) an? Welche Medien benutze ich gerne oder wo empfinde ich inzwischen eine Abneigung? Was möchte ich gerne mit einer Methode erreichen und passt es zu meiner Zielgruppe?

Das Update vermittelt neue methodische Impulse, gibt einen aktuellen Überblick über Medien und Materialien, reflektiert deren Einsatz in Gruppen und gibt die Möglichkeit zur Fallbesprechung.

Das Seminar findet am 3.-5. Februar 2012 in Würzburg statt.


Seminar 'Update sexualpädagogisches Arbeit mit Schulklassen und anderen Gruppen'


Seminar "Ganz schön geil - sexualpädagogisches Arbeiten mit Jungen" - Ein Seminarangebot für Männer

In einer lebendigen Mischung aus thematischen Eingaben, beruflichem Erfahrungsaustausch und Selbstreflexion vermittelt das Seminar einen Einblick in die Bandbreite sexualpädagogischen Arbeitens mit Jungen.

Das Seminar richtet sich ebenso an erfahrene sexualpädagogische Fachkräfte, die sich eine Reflexion ihrer Praxis und Wissens-Update wünschen wie an Neueinsteiger in diesem Feld.

Das Seminar findet am 8.-10. März 2012 in Frankfurt statt.

Seminar 'Sexualpädagogische Jungenarbeit'

Jungen, Männer, Gesundheit

BZgA-Newsletter und Dokumentationsveröffentlichung

Bereits seit Ende 2009 versendet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig einen Newsletter zum Thema Männergesundheit. Der Newsletter möchte über Aktuelles im Themenfeld, Nachrichten, Daten, Tagungen, neue Projekte und Publikationen zum Thema Männergesundheit informieren. Neue Interessenten können sich unter maennergesundheit@bzga.de in den Verteiler eintragen lassen.

Recht frisch ist die Dokumentation eines Fachforums erschienen, das die BZgA am 2. Oktober 2009 veranstaltete. Unter dem Titel "Gesundheit von Jungen und Männern - Hintergründe, Zugangswege und Handlungsbedarfe für Prävention und Gesundheitsförderung" dokumentiert der Band 14 aus der Reihe "Gesundheitsförderung Konkret" die Vorträge bzw. Beiträge des Fachforums.


Dokumentation des BZgA-Fachforums zur Gesundheit von Jungen und Männern


Männergesundheitsbericht

Bereits Ende des letzten Jahres erschien der erste Deutsche Männergesundheitsbericht. Der Bericht möchte die gesundheitliche Lage, die Gesundheitsversorgung und das Gesundheitsverhalten von Männern in Deutschland zusammenfassen.

Erste Deutscher Männergesundheitsbericht

Hintergründe zur Entstehung des Berichts

Sexuelle Gewalt an Kindern

Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs

Im Mai diesen Jahres stellte Dr. Christine Bergmann, Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, ihren Abschlussbericht vor. Darin bilanziert sie die einjährige Aufarbeitung und gibt Empfehlungen für die Bundesregierung und den Runden Tisch "Sexueller Kindesmissbrauch".

Neben vielen begrüßenswerten Empfehlungen wird in dem Bericht überraschend wenig Wert auf Sexualpädagogik und deren präventive Wirkung gelegt. Stattdessen werden als Prävention insbesondere Maßnahmen zur "wirksamen Strafverfolgung" empfohlen, z. B. die - durchaus umstrittene - Pflicht zur Vorlage erweiterter Führungszeugnisse für alle ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.


Zusammenfassung des Abschluss-Berichts der Beauftragten [pdf]

Vollständiger Abschluss-Bericht der Beauftragten [pdf]

Internetplattform der Unabhängigen Beauftragten

Positionspapier des DBJR zum Thema 'erweitertes Führungszeugnis'


Forschungsprojekt des Deutschen Jugendinstituts

Im Auftrag der Unabhängigen Beauftragten hat das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) drei lesenswerte Literaturexpertisen erstellt, die das erste Modul eines umfassenden Forschungsprojekts darstellen. Die Expertisen befassen sich mit drei unterschiedlichen Facetten der Thematik sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen:


Expertise zu sexueller Gewalt in der Familie [pdf]

Expertise zu sexueller Gewalt in Institutionen [pdf]

Expertise zur Wirksamkeit von Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt gegen Kinder in Institutionen und in der Familie [pdf]


Als zweites der drei Module wurde eine standardisierte Institutionenbefragung bei Schulen, Internaten und Heimen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in diesem Monat vorgestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: 1) Institutionen sind in hohem Maß mit Verdachtsfällen auf sexuelle Gewalt konfrontiert (besonders Heime); 2) Kinder suchen aktiv Hilfe; Eltern, Lehr- und Fachkräfte müssen für die Aufdeckung sexueller Gewalt aufnahmebereit und aufmerksam sein; 3) Präventionsmaßnahmen sind hoch im Kurs, aber nur mäßig verbreitet.

Angesichts der Verantwortung, die gerade die pädagogischen Fachkräfte, also die Erwachsenen tragen, ist zu bemängeln, dass Fortbildungen für diese Zielgruppe, besonders an Schulen, kaum etabliert sind. Sexualpädagogische Konzeptionen, die auch das Thema Prävention sexueller Gewalt beinhalten, finden sich in nur erschreckend geringer Anzahl bei den befragten Institutionen (S. 8):


Kurzfassung und Ergebnisse der Institutionenbefragung [pdf]


Weitere Fachbeiträge zum Thema finden sich im aktuellen Bulletin des DJI:


DJI-Impulse 03/2011 - Sexuelle Gewalt gegen Kinder [pdf]


DGfPI

2009 fusionierte der Bundesverein zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen e.V. mit der Deutschen Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung (DGgKV) e.V. Die neu entstandene Organisation heißt nun DGfPI, Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V.

Die DGfPI bietet eine Reihe fachspezifischer Fortbildungen und Fachtagungen an. Unter anderem ist für den 25. und 26. November 2011 in Wuppertal eine Fachtagung zu unterschiedlichen Kinderschutzthemen angekündigt. Eine Übersicht über die aktuellen Veranstaltungen (unter anderem auch die Seminare des Modellprojekts 'Bundesweite Fortbildungsoffensive' ) findet sich auf der Website der DGfPI:


Homepage der DGfPI

Fortbildungen und Fachtagungen

Kinder, Jugend, Medien

KIM-Studie 2010

Die kürzlich erschienene KIM-Studie (Kinder und Medien, Computer und Internet) weist darauf hin, dass soziale Netzwerke nicht erst ein Phänomen im Jugendalter sind. Bereits Kinder nutzen zunehmend soziale Netzwerke und stellen persönliche Daten ins Internet. Insgesamt 57 % der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren geben an, zumindest selten das Internet zu nutzen.


KIM-Studie 2010 - Zusammenfassung

KIM-Studie 2010 [pdf]



Arbeitshilfe Pornografie

Bereits im letzten Newsletter angekündigt, ist die Arbeitshilfe "Let's talk about Porno" nun analog oder digital bei klicksafe beziehbar.


Printfassung der Arbeitshilfe bestellen

pdf-Fassung der Arbeitshilfe


Weitere Informationen, Tipps und Materialien zum Thema finden sich auf der Übersichts-Seite von "Let's talk about Porno":


Internetplattform zu Pornografie


isp-Fachforum Jugendsexualität - Vortrag Kurt Möller

Auf dem Ende letzten Jahres in Oer-Erkenschwick veranstalteten Fachforum des isp hielt Prof. Dr. Kurt Möller von der Hochschule für Sozialwesen in Esslingen den Vortrag: "Alles Porno, oder was? Wie(so) Erwachsenenöffentlichkeit und Pädagogik Jugendsexualität thematisieren - und thematisieren sollten".

Kurt Möller analysierte hier nicht nur kritisch-sachkundig den "Verwahrlosungs-Diskurs", sondern ebenso den "Entdramatisierungs-Diskurs" der Gegenseite. Sein Plädoyer lautet, zukünftig einen "Lebensgestaltungs-Diskurs" zu führen, der einerseits die Gestaltung von Sexualkultur umfasse, aber auch die Gestaltung von Sozialkultur bedeuten müsse.

Der Vortrag von Kurt Möller wurde als Beitrag in der Zeitschrift deutsche jugend veröffentlicht:


Beitrag Kurt Möller, deutsche jugend 04-2011



Gutachten Deutscher Präventionstag

Für den 16. Deutschen Präventionstag, der am 30.-31. Mai 2011 in Oldenburg stattfand, verfasste Wiebke Steffen ein interessantes Gutachten mit dem Titel: "Neue Medienwelten - Herausforderungen für die Kriminalprävention?".


Gutachten 'Neue Medienwelten - Herausforderungen für die Kriminalprävention' [pdf]

Neue Materialien und Medien

Schulungsmappe "Sex. Sex! Sex?"

Mit dem Hauptziel der Prävention sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen haben die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) und weitere Organisationen aus dem Bereich Internationale Begegnungen, Kinder- und Jugendreisen die Schulungsmappe "Sex. Sex! Sex? - Umgang mit Sexualität und sexueller Gewalt bei Internationalen Begegnungen, Kinder- und Jugendreisen” herausgegeben.

Die Arbeitshilfe richtet sich an Personalverantwortliche und Teamer(innen) von Kinder- und Jugendreisen sowie internationalen Begegnungen. Mehr Informationen und Bezugsbedingungen finden sich hier:


aej-Schulungsmappe


DVD "Das bin Ich! Rund um Pubertät und erste Liebe."

Der Kummerkasten, eine Beratungssendung des KiKa, greift Fragen und Sorgen von Kindern und Jugendlichen auf. Auf dieser von der BZgA herausgegebenen DVD wurden 10 Sendungen und zusätzliche Kurzfilmangebote zusammengestellt. Ergänzend gibt es ein Filmbegleitheft mit Informationen und didaktischen Hinweisen.


DVD 'Das bin Ich'


Neuer JuPo-Spot produziert

Das Kölner Projekt JuPo (Jung Positiv) wurde 2003 ins Leben gerufen. Die drei Kooperationspartner Aidshilfe Köln e.V., carasana Videoproduktion und Sozialwerk für Lesben und Schwule e.V. laden jedes Jahr Jugendliche dazu ein, gemeinsam einen HIV-Präventionsspot zu produzieren.

Auf der neu aufgelegten DVD finden sich neben dem neuen Spot auch die Beiträge der letzten acht Jahre, inklusive Bonusmaterial.


JuPo-Projektseite


Sexplain Love

Zum Planet-Schule-Wettbewerb "Sexplain Love" sind fünf Beiträge entstanden, die die SchülerInnen mit Medienpädagogen gefilmt und geschnitten haben. Die Kurzfilme drehen sich um das berühmte "erste Mal", um Homosexualität, Gefühlschaos, peinliche Eltern und den Biounterricht.

Sexplain Love

Zu guter Letzt

Wie bin ich hier bloß reingeraten? Nun, das lässt sich erklären …

Eine Schrank-Geschichte