Newsletter 03-2017 des Instituts für Sexualpädagogik

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

prominent und an allererster Stelle wollen wir auf unsere Homepage in gänzlich neuem Gewand hinweisen. Wir sind froh und zufrieden, dass ein langer Prozess nun in einem solchen Ergebnis seinen Abschluss findet! Doch schauen Sie selbst, hier geht es zur Homepage des isp

Im Schwerpunkt widmet sich diese Ausgabe des Newsletters allerdings einem anderen Thema, angestoßen durch ein ganz wunderbares Ereignis, denn mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt Nr. 52 vom 28.07.2017 gilt: Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen. (Paragraph 1353 BGB Absatz 1 Satz 1). Ab dem 01. Oktober 2017 ist es somit allen Liebenden möglich, zu heiraten. Schon im Mai, als erste Pläne laut wurden nun endlich die „Ehe für alle“ zu ermöglichen, haben sich die unterschiedlichsten Stimmen aus Gesellschaft, Politik und Kirchen zu Wort gemeldet. Einen guten Überblick über die Standpunkte und Verlautbarungen kann man sich auf queer.de verschaffen.

Wir wollen in dieser Ausgabe u.a. der Frage auf den Grund gehen, was unterschiedlichste Religionen eben nicht nur zur Ehe für alle, sondern generell zur Sexualität des Menschen sagen. Dabei soll es neben einem ganz allgemeinen, gar nicht so sexuellen Blick auf den Stellenwert von Religion in modernen Gesellschaften eben auch darum gehen, welche unterschiedlichsten Positionen es zwischen den Religionen und auch innerhalb einer Glaubensgemeinschaft geben kann. Eine Materialsammlung gegen das im Zusammenhang mit Sexualpädagogik und sexueller Bildung immer wieder vernommene Argument: Sexualität ist doch nicht Gott gewollt.

In den anderen Rubriken gibt es wie gewohnt einen Überblick über Gedrucktes, Virtuelles, Meldungen und Kurznotizen, Fortbildungen, Fachtage und Termine. Nicht nur zum Schwerpunktthema, aber auch.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Institut für Sexualpädagogik


Die Themen dieses Newsletters


Weiterbildungs- und Seminarangebote des isp

Weiterbildung Sexualberatung

Ob im Kontext von Schwangerschaftskonflikten, Paarberatungen oder auch bei sexualpädagogischen Zugängen: zu den allgemeinen Anforderungen an professionell Beratende können Unsicherheiten über Sexualität, Regulierung von Nähe und Distanz und geschlechterbezogene Themen als besondere Herausforderungen den Beratungsprozess blockieren.

Nach über 25-jähriger Erfahrung in sexualitätsbezogener Qualifizierung bot das Institut für Sexualpädagogik im letzten Jahr neu eine Weiterbildung Sexualberatung an.
Der erfolgreiche Verlauf und begeisterte Rückmeldungen teilnehmender Fachkräfte haben das 5-köpfige Team bestärkt sofort einen weiteren Durchgang zu planen. Dieser startet im März 2018 - diesmal bundesweit noch besser erreichbar - in Schmerlenbach (nahe Frankfurt/M).

Ziel ist, Sie als Beratende für die sehr spezielle Tätigkeit im Alltag der Beratungsstelle zu qualifizieren, neue Impulse zu setzen und den Fachaustausch zu gewährleisten.

Neben dem was Sie an Informationsvermittlung, Beratungstraining und Selbstreflexionsanregungen von einer Sexualberatungsweiterbildung erwarten können, beinhaltet unser Konzept zwei besondere Komponenten: ein Online-Beratungstraining sowie die Einbeziehung von Körpererfahrungselementen.

Mehr Informationen und Anmeldung


Weiterbildung Sexualpädagogik

Das Institut für Sexualpädagogik (isp) bietet in Deutschland seit 1989 jährlich eine sexualpädagogische Weiterbildung an. Das Angebot richtet sich an Personen, die in der Präventions- und Bildungsarbeit, in der Beratung, Erziehung oder Pflege tätig sind und sich für den alltäglichen Umgang mit Sexualität in ihren Institutionen oder für die geplante sexualpädagogische Arbeit mit bestimmten Zielgruppen qualifizieren möchten. Die neunteilige Weiterbildung schließt mit einem Kolloquium inklusive einer Prüfung ab. Nach erfolgreichem Abschluss können die Absolvent_innen der Weiterbildung die Bezeichnung >Sexualpädagogin/Sexualpädagoge (isp)< führen. Der 33. Durchgang beginnt im März 2018. Tagungsort ist Haus Humboldtstein in Rolandseck bei Bonn.

Weitere Informationen und Anmeldung


Weiterbildung Sexualität und Behinderung

Das Recht auf selbstbestimmte Sexualität gilt für Menschen mit Beeinträchtigungen wie für alle anderen auch. Jedoch fehlt es den Fachkräften in Einrichtungen der Behindertenhilfe oft an Know-How, eine sachkundige, unterstützende, rechtssichere und respektvolle Sexualitätsbegleitung zu bieten. Die ausgeschriebene Weiterbildung qualifiziert Fachkräfte, sexuelle Selbstbestimmung in der Balance von fürsorgegeprägter Assistenz und Intimitätsachtung, von Grenzachtung und Förderangebot sowie auf Inklusion zielende Teilhabe zu gewährleisten und in den entsprechenden Arbeitsfeldern umzusetzen. Die Weiterbildung startet im Januar 2018 und findet in der Akademie Waldschlösschen bei Göttingen statt.

Weitere Informationen und Anmeldung

SEMINARANGEBOTE des isp

Körper – Liebe – Doktorspiele: Kindliche Sexualität und sexualpädagogisches Handeln

Körpererkundungen, Doktorspiele oder Fragen zum Kinderkriegen sind typische Ausdrucksweisen kindlicher Sexualität. Oft ist jedoch nicht ganz klar, was noch zu einer „normalen“ Sexualitätsentwicklung gehört, oder was schon auffällig und interventionswürdig ist.
Kommt es zu sogenannten „Vorfällen“, sind Eltern und Erzieher_innen schnell alarmiert. Wegen einer außergewöhnlichen aber einvernehmlichen Körpererkundung unter Kindern kann es zu handfesten Krisen in Einrichtungen kommen. Andererseits werden Übergriffe unter Kindern bisweilen „übersehen“ oder bagatellisiert.
Das Seminar bietet grundlegende Informationen über die Körper- und Sexualentwicklung im Vor- und Grundschulalter. Konkrete Alltagssituationen werden besprochen und es wird geprüft, wie Schutz vor Grenzüberschreitungen und Förderung von Welterkundung zusammengehen können.
- Wie entwickeln sich Kinder sexuell? Was ist „normal“?
- Wie sollte über Sexuelles mit Kindern gesprochen werden?
- Wozu brauchen Kinder welche Art von Sexualaufklärung und wie gelingt sie konkret?
- Wie kann Sexualpädagogik angemessen begleiten – in der Balance zwischen Freiraumgewährung und Schutzgedanken?
Möglichkeiten der Prävention werden vorgestellt und die Kommunikation mit Eltern und Trägervertreter_innen zu dem Thema kindliche Sexualität in den Blick genommen.
Das Seminar richtet sich an Pädagog_innen, die direkt mit Kindern zusammenarbeiten, sowie an (sexualpädagogische) Fachkräfte, die in der Beratung und der Elternarbeit zu diesem Thema tätig sind.

Seminarinfos und Anmeldung


Update: Sexualpädagogisches Arbeiten mit Schulklassen und anderen Gruppen

Das Update richtet sich an routinierte genauso wie frisch eingestellte Fachkräfte in der sexualpädagogischen Arbeit. Es vermittelt neue methodische Impulse, gibt einen aktuellen Überblick über Medien und Materialien und bietet die Möglichkeit zur Fallbesprechung. Im Sinne von best practice werden neue und bewährte Methoden vorgestellt bzw. kollegial zusammen getragen.
Die Besprechung ausgewählter gruppendynamischer Aspekte widmet sich den Fragen: Was gilt es bei der Auftragsklärung zu beachten? Wie bringe ich eine Gruppe ans Laufen? Wie gestalte ich meine Rolle als Gruppenleitung?
Gerade erfahrene Fachkräfte benötigen manchmal eine Überprüfung der Frage: Wo stehe ich gerade? Was brauche ich, um wieder motiviert mit Gruppen zu arbeiten? Selbst- und Fremdwahrnehmung können überprüft und einzelne, als schwierig empfundene Situationen besprochen werden.

Seminarinfos und Anmeldung


Update: Team-Fortbildungen und Elternabende

Ein Seminar für erfahrene Fachkräfte in der Sexualpädagogik
Die Bildungsarbeit mit Erwachsenen kann für sexualpädagogische Fachkräfte eine besondere Herausforderung darstellen. Während die Arbeit mit Jugendgruppen häufig routiniert verläuft, verlangen Elternabende und Teamfortbildungen besonderes Fingerspitzengefühl und Knowhow.
Elternabende an Kitas oder Schulen, häufig nach Vorfällen, sind nicht selten ein heikles Unterfangen. Welche Informationen brauchen Eltern und wie könnten Interventionen aussehen, wenn es zu Polarisierungen und kritischen Nachfragen kommt?
Kompakte sexualpädagogische Fortbildungen mit Teams oder anderen Gruppen brauchen in der Kürze der Zeit eine gute Mischung aus Input und Interaktion. Wie soll der Spannungsbogen sinnvollerweise gestaltet werden? Welche Ziele sind realistisch umzusetzen?
Das Seminar bietet Hilfen in der Vorbereitung und Durchführung solcher Veranstaltungen: Worauf ist zu achten, wenn man einen Auftrag annimmt? Wo liegen klassische Fallen bei einem Elternabend? Welche guten Erfahrungen gibt es im Kontakt mit Teams? Welches Design wähle ich passend zum Auftrag und zur Zielgruppe?
Wir öffnen unsere „Nähkästchen“ und freuen uns über einen regen Erfahrungsaustausch. Eigene Interessen und Fälle können gerne eingebracht werden.

Seminarinfos und Anmeldung

Thema: Sexualität und Religion

Religion und Moderne
Dies ist auch der Titel einer Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung, welche einen erhellenden allgemeinen Überblick über die nicht-theologische nicht-sexuelle öffentliche Religionsdebatte verschafft. „Immer wieder neu zu klären bleibt, wie sich individuelle Religiosität durch die sozialen Rahmenbedingungen verändert, welche Rolle kollektive Religiosität spielt und wie zeitgemäß das Staatskirchenrecht angesichts der Pluralisierung und Individualisierung von Religionsformen ist.“ schreibt Asiye Öztürk im Editorial und verweist damit auf den Kern dieser Diskussion.
Das Heft als Online-Version und zum Download

Gerade bei der Recherche zum Thema „Kirche und Sexualität“ findet man ein sehr breites Meinungsspektrum vor. Dieses reicht von Feindlichkeit und Abwehr bis hin zu Freundlichkeit und Zugewandtheit. Im Folgenden stellen wir eine Sammlung der aktuell von den jeweiligen Kirchenleitungen der beiden großen christlichen Konfessionen sowie der Muslime in Deutschland vertretenen Haltungen zur Verfügung. Jede_r möge für sich individuell ausloten, inwiefern diese Haltungen mitgetragen oder abgelehnt werden.

Die katholische Kirche
Im Frühjahr 2016 erschien unter dem Titel „Amoris laetitia“ (deutsch: Die Freude der Liebe) ein neues Papstdokument zu Ehe und Familie. Auf 300 Seiten werden Überlegungen zu neuen Wegen der Familienpastoral dargelegt und dies wohl liberaler als bisher vermutet. So wird Sexualität bspw. als „Teilhabe an der Fülle des Lebens“ beschrieben und positiv gewürdigt „als Geschenk Gottes [...], das die Begegnung der Eheleute verschönert.“
Der folgende erste Link führt auf die Seite des Radio Vatikan. Dort kann vom Gesamttext bis hin zu kurzen Zusammenfassungen einiges rund um die Veröffentlichung eingesehen werden. Der zweite Link für auf die Seiten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), die ebenfalls eine Zusammenfassung der Gesamtschrift in Form einer Pressemeldung veröffentlicht hat.
Zum Beitrag auf Radio Vatikan
Zur Pressemeldung der DBK

Die Katholische Junge Gemeinde (KjG) hat 2010 eine umfangreiche Arbeitshilfe zum Thema Sexualpädagogik veröffentlicht. Der Kinder- und Jugendverband wirbt damit für eine offene und vorurteilsfreie Thematisierung von Sexualität in der kirchlichen Jugendarbeit.
Zum Download der Arbeitshilfe

Die evangelische Kirche
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wird ja landläufig als Vertreterin der liberalsten christlichen Konfession verstanden. Nun stammt die letzte veröffentlichte Denkschrift zum Thema Sexualethik aus dem Jahr 1971. Dies wird dem Anspruch an Aktualität dieses Newsletters nicht ganz gerecht. Fast hätte es 2015 eine neue Veröffentlichung gegeben, aber eben nur fast. Die von der EKD beauftragten Autor_innen haben ihre Erkenntnisse auf eigene Faust veröffentlicht, nachdem die Auftraggeberin sich gegen eine Publikation entschieden hatte. Grund dafür waren die kontroversen Debatten zur Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit: Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ aus dem Jahr 2013.
Zur Orientierungshilfe

Eine sehr umfangreiche Zusammenfassung der verschiedensten Standpunkte in dieser Debatte findet sich in einer entsprechenden Dokumentation.
Zur Dokumentation

Doch was ist denn nun die Grundhaltung? Diese wird deutlich in dem schon weiter oben genannten Buch, welches unter dem Titel „Unverschämt – schön. Sexualethik: evangelisch und lebensnah“ erschienen ist und von Peter Dabrock, Renate Augstein, Cornelia Helfferich, Stefanie Schardien und Uwe Sielert geschrieben wurde. Die Autoren gehörten eben der Kommission an, die im Auftrag des Rates der EKD o.g. Grundsatzpapier zur evangelischen Sexualethik vorbereitete.
Zentrale ethische Überlegungen aus diesem Buch

Die Evangelische Jugend in Deutschland hat sich dem Thema unter dem Titel „Glaube – Kirche – Sexualität“ im Frühjahr 2016 angenommen und entsprechende Beiträge in ihrer Zeitschrift veröffentlicht.
Zum Heft

Der Islam
Um einen Einblick in die Sichtweisen des Islam auf Sexualität zu bekommen lohnt sich unbedingt das Lesen des Buches „Sex und die Zitadelle – Liebesleben in der sich wandelnden arabischen Welt“ von Shereen El Feki. Fünf Jahre lang hat sie dafür den Nahen Osten bereist und dort Interviews mit jungen Muslima und Muslimen über deren Sexualverhalten geführt.
Zur Rezension der FAZ
Zur Rezension von Deutschlandfunk Kultur

Im der Ausgabe 2/2016 des Forum Sexualaufklärung und Familienplanung mit dem Titel Sexualaufklärung im interreligiösen Dialog findet sich zu Sexualität im Islam ein erhellender Beitrag von Rabeya Müller. Generell gibt das Heft – der Titel lässt es schon erahnen – auch eine gute Orientierung in den anderen Religionen und ist daher sehr zu empfehlen.
Zur Online-Version und zum Download des Heftes

Auch zum Thema Geschlechterrollen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen gibt es eine übersichtliche und ausführliche Gesamtschau der Bundeszentrale für politische Bildung. Auch wenn das Erscheinungsjahr 2007 schon 10 Jahre her ist haben viele der Informationen nichts an Gehalt verloren.
Zur Inhaltsangabe und Bestellmöglichkeit

Gedrucktes

Schriftenreihe bpb: Vergewaltigung - Aspekte eines Verbrechens
Das Thema Vergewaltigung sorgt regelmäßig für erhitzte Debatten. Mithu Sanyal untersucht die Art, wie wir darüber sprechen, anhand aktueller Ereignisse und historischer Narrative. Die Autorin argumentiert, dass der Diskurs über dieses Verbrechen stark von stereotypen Einstellungen zu Geschlecht und Sexualität geprägt ist.
Infos zum Buch und Bestellmöglichkeit

12 Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender-Kritik
Angriffe gegen Feminismus, gleichgeschlechtliche Lebensweisen und emanzipative Familien- und Lebensmodelle, gegen Gender Studies, Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitiken werden seit längerem in Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsendungen, Blogs, Artikeln und Büchern kontrovers verhandelt. Die gemeinsam vom Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung herausgegebene Broschüre stellt zwölf gängigen antifeministischen Positionen Richtigstellungen gegenüber und gibt Hintergrundinformationen.
Zur Bestell- und Downloadmöglichkeit

Praxisband Gewaltpräventionskonzepte für die Arbeit mit Mädchen und Frauen mit Behinderungen erschienen
Aus dem Klappentext: Mädchen und Frauen mit Behinderungen sind mehr als doppelt so häufig Opfer von sexualisierter Gewalt als deren Altersgenossinnen ohne Behinderung. Bereits 2009 hat sich die Bundesregierung, mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, Diskriminierungen und Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen abzubauen. Dass diese Verpflichtung in weiten Teilen nicht umgesetzt wurde, zeigt unter anderem die mangelhafte Existenz von Gewaltpräventionskonzepten in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die existierenden Konzepte vernachlässigen außerdem häufig den gesonderten Blick auf Mädchen und Frauen mit Behinderungen und deren spezifischer sexueller und reproduktiver Bedürfnisse. Anhand einer Einzelfallanalyse und einer Analyse verschiedener Gewaltpräventionskonzepte, werden in diesem Buch Schlussfolgerungen gezogen für die Voraussetzungen gelingender Gewaltprävention.

Dokumentation der Fachtagung Migration in sexueller Bildung und Beratung erschienen
Um den Abbau von Hürden ging es in der pro familia Fachtagung „Fokus Migration in sexueller Bildung und Beratung. Barrieren identifizieren, kritisieren, überwinden“, die am 6. Dezember 2016 in Frankfurt am Main stattfand. Schlüsselfragen der Diskussion waren: Kann es gelingen, über Homophobie, Sexismus und Antisemitismus zu sprechen, ohne ungewollt rassistische Einstellungen zu bedienen? Was wissen wir eigentlich über Zugänge zu STI- und HIV-Prävention bei Migrant_innen? Wie können sexuelle Bildungsangebote und psychosoziale Beratung dazu beitragen, dass Jugendliche nicht in Extremismus verfallen?
Dokumentation der Fachtagung als pdf-Dokument

Virtuelles

50 Jahre BZgA - eine filmische Retrospektive
Zum 50-jährigen Jubiläum der BZgA wurde ein Rückblick auf fünf Jahrzehnte filmische Gesundheitsaufklärung erstellt. Der Zusammenschnitt liegt in einer Kurz- (9 Minuten) und einer Langfassung (24 Minuten) vor. Beide Versionen sind hier eingestellt und können dort angesehen werden.

Dokumentationen des Medienprojekts Wuppertal nun auch im Stream erhältlich
Etliche der Dokumentationen des Medienprojekts Wuppertal können ab sofort auch gestreamt werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Medienprojekts

Podcasts, die Liebesfragen beantworten
Freunde können beim Liebesleben gerade nicht weiterhelfen? Google spuckt auch keine brauchbaren Informationen zu einer brennenden Frage aus? Tschüss Kleiderkreisel-Forum und Dr. Sommer-Expertenrat, hallo Beziehungstipps von ganz normalen Leuten via Podcast! Sagt Nadin Rabaa auf bento.de und stellt die aus ihrer Sicht besten deutschen Podcasts zu Liebesabenteuern, Beziehungswirrwarr und Dating vor! Einfach mal durchklicken und selber eine Meinung bilden, auf jeden Fall eine schöne und vielfältige Auswahl.
Hier geht es zum Artikel auf bento.de

Zeichentrickvideo zu geschlechtsangleichender Operation
Die Europäische Gesellschaft für Urologie erklärt in einem Zeichentrickvideo, wie eine geschlechtsangleichende Operation abläuft. Die Animation, bei der den Empfindlicheren unter uns vielleicht ein bisschen unwohl wird, zeigt wie die Hand eines Chirurgen/einer Chirurgin das Skrotum aufschneidet und die Hoden entfernt. Dann wird die Spitze des Penis' entfernt. Aus ihr wird später die Klitoris entstehen, während Schaft und Skrotum zu Labia und Vaginalkanal werden. Es ist ein beeindruckendes Unterfangen—und sollte der Frau später ein gesundes Sexualleben ermöglichen.
Zum Video auf vimeo

Modellprojekt Fachdialognetz für schwangere, geflüchtete Frauen
Seit Juli 2017 ist die Wissens- und Vernetzungsplattform des Fachdialognetzes für schwangere, geflüchtete Frauen online. pro familia stellt über eine Datenbank umfangreiches Wissen zu Hilfsangeboten für alle Fachkräfte und ehrenamtlich Engagierte zur Verfügung, die schwangere, geflüchtete Frauen unterstützen, beraten und begleiten.
Zur Plattform

Neues Online-Portal zur HIV- und STI-Prävention
Nach über einem Jahr Vorbereitung wurde das neue Online-Portal liebesleben.de veröffentlicht. Es löst die Übergangsseite zur Kampagne LIEBESLEBEN sowie das Informationsportal gib-aids-keine-chance.de ab und ersetzt diese Internetseiten durch einen umfassenden Auftritt, der bedarfsgerecht und themenspezifisch wesentliche Inhalte und Angebote der HIV- und STI-Prävention für unterschiedliche Adressatengruppen kommuniziert.
Zum Online-Portal

Videoreihe VÄTERSACHE
Was treibt Väter um? vaeter.nrw will es wissen und startete zum Jahresbeginn die Interviewreihe „Vätersache“. In zehn sehr persönlichen Video-Porträts erzählen Väter aus Nordrhein-Westfalen über ihr Vater-Sein.
Zur Videoreihe

Sendung zum Thema Sexualität und sexuelle Orientierung
In der Mediathek des WDR gibt es eine Sendung der Reihe Planet Wissen zum Thema Sexualität und sexuelle Orientierung zum streamen oder downloaden.
Zur WDR-Mediathek

Animations-Kurzfilm zum Thema Coming Out
Der Kurzfilm von Elizabeth David und Esteban Bravo dreht sich um einen Jungen, dessen Herz ihn auf dem Schulhof outet. „Der ursprüngliche Vorschlag war eine Geschichte zwischen einem Jungen und einem Mädchen“, sagte David. Als sie sich für zwei Jungen entschieden, begann die Idee Form anzunehmen und beide erkannten, dass etwas Besonderes entstehen könnte. Ihr Ziel war es, einen Film zu machen, den sie selbst gerne als Kinder gesehen hätten. Es passiere viel zu selten, dass in Animationsfilmen ein LGBT-Charakter im Mittelpunkt steht. Gerade aber bei Animationsfilmen, die besonders oft auf Kinder ausgerichtet sind, sei das wichtig, sagte Esteban.
Zum Film auf YouTube

So offen sprechen ein 13-Jähriger und ein 78-Jähriger über ihre Homosexualität
In dem Video Being gay, 65 years apart, produziert vom YouTube-Duo TrentAndLuke, interviewen sich die Protagonisten gegenseitig. Der Ältere ist begeistert von der Art und Weise, wie das Umfeld des Jüngeren auf dessen Outing reagierte, der Jüngere schockiert davon, wie gefährlich es früher war, zu seiner Homosexualität zu stehen.
Zum Beitrag auf YouTube

Meldungen und Kurznotizen

Pädophile Sexualstörung
Der Artikel gibt einen guten Gesamt-Überblick über Pädophile von einer genauen Begriffsbestimmung über die allgemein vorherrschende gesellschaftliche Sicht bis hin zu Therapiemöglichkeiten.
Zum Artikel auf spektrum.de

Evaluationsbericht zum Gesetz der vertraulichen Geburt vorgestellt
Die Hilfe für schwangere Frauen in Notsituationen kommt an. Das geht aus dem Bericht der Bundesregierung zu den Auswirkungen des Gesetzes zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt hervor, den das Bundeskabinett verabschiedet hat. Der Bericht fußt auf den Ergebnissen der Evaluation, die von einem unabhängigen Institut durchgeführt wurde.
Zum ausführlichen Bericht und weiteren Links

Analyse der Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl im Hinblick auf LSBTIQ
Am 24.September finden die nächsten Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. Soviel vorweg: Ein Teil der Bundestagsparteien wartet mit überraschenden neuen Forderungen für LGBTIQ auf. Ein erster Blick auf die Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien sowie der FDP zeigt, dass sich die Frontenbildung zwischen CDU und CSU auf der einen Seite und SPD, Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP auf der anderen Seite vertieft.
Hier geht es zur Analyse auf verqueert.de

Bekämpfung von Kinderehen
Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 7. Juli 2017 den Gesetzesentwurf zur Bekämpfung von Kinderehen (BT-Drs. 18/12086, 18/12607) gebilligt.
Zukünftig können Ehen nur noch von Erwachsenen geschlossen werden. Die Möglichkeit nach § 1303 Abs. 2 BGB, wonach das Familiengericht der Heirat eines 16- oder 17-jährigen Ehepartners zustimmen kann, entfällt.
Eine Änderung in § 11 Personenstandsgesetz erweitert das Eheverbot für Minderjährige auch auf religiös oder traditionell geschlossene Ehen. Außerdem kann die Trauung einer minderjährigen Person mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden.
Schließlich sieht der Gesetzesentwurf eine Änderung in § 42a SGB VIII vor. § 42a Abs. 1 SGB VIII soll um folgenden Satz erweitert werden: „Ein ausländisches Kind oder ein ausländischer Jugendlicher ist grundsätzlich dann als unbegleitet zu betrachten, wenn die Einreise nicht in Begleitung eines Personensorgeberechtigten oder Erziehungsberechtigten erfolgt; dies gilt auch, wenn das Kind oder der Jugendliche verheiratet ist.“
Das Gesetz ist seit der Verkündung im Bundesgesetzblatt am 21.07. in Kraft.
Zur Seite des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz

Familienplanungsrundbrief Nr. 1-2017 der pro familia erschienen
Informationen für Ärzt_innen, Pädagog_innen, Psycholog_innen und Sozialarbeiter_innen, die auf dem Gebiet der sexuellen und reproduktiven Gesundheit beraterisch oder therapeutisch tätig sind, in der aktuellen Ausgabe mit dem Schwerpunkt Endometriose (Von Endometriose spricht man, wenn Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der inneren Höhle der Gebärmutter vorkommt).
Zum Familienplanungsrundbrief

Fortbildungen, Fachtage, Termine

SAVE THE DATE - Fachtagung LSBTTQ: Vielfalt als Stärke – Vielfalt als Herausforderung!
Auf der Fachtagung möchte die Antidiskriminierungsstelle des Bundes zunächst die Detailergebnisse ihrer Betroffenenbefragung zur sexuellen Orientierung vorstellen. Wie können Diskriminierungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans wegen des Alters, der ethnischen Herkunft, einer Behinderung oder des Geschlechts vermieden werden? Wie funktioniert die Zusammenarbeit innerhalb der Community und wie gestaltet sich in Zeiten wachsenden Populismus die Kommunikation mit der Mehrheitsgesellschaft? Diese und weitere Fragen sollen auf der Fachtagung diskutiert werden.
Die Veranstaltung findet statt am Dienstag, den 12. September 2017 von 09:30 bis 16:30 Uhr im Tagungswerk - Lindenstraße 85 - 10969 Berlin. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.
Zur Homepage der Antidiskriminierungsstelle

Fachtag: Den eigenen Weg finden – Impulse für Beratung und Therapie bei sexuellem Missbrauch
Am 18. September 2017 findet in Berlin eine Fachtagung anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Kind im Zentrum statt. Vielfalt und Interkulturalität, Humor in Beratung und Therapie und die Kunst mit Kindern und Jugendlichen zu sprechen sind Themen, für die interessante Referent_innen gewonnen werden konnten. In anschließenden Foren sollen die Vortragsthemen so vertieft werden, dass fachliche Anwendungsmöglichkeiten für die Arbeit entdeckt werden können.
Zur Anmeldemöglichkeit

Weiterbildungsangebot Pädagogik im Kontext geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Reflexion – Antidiskriminierung – Handlungsfähigkeit
In Zeiten von Genderismus und erneut aufkommenden rückwärts gewandten Geschlechtervorstellungen ist es für Fachkräfte umso wichtiger, handlungssicher differenz- und geschlechterbewusste Ansätze in der sozialen Arbeit mit Jungen_ und Mädchen_ vertreten bzw. umsetzen zu können. Dem Paritätischen Jugendwerk (pjw) ist es in Kooperation mit den LAG's Mädchenpolitik und Jungenarbeit Baden-Württemberg gelungen, die o.g. Fortbildungsreihe zu konzipieren. In drei Modulen mit jeweils drei Tagen wird der Dreiklang „Vielfalt & Normativität“, „Diskriminierung & Handlungsfähigkeit“ und „Praxisreflektion & Perspektiventwicklung“ im Mittelpunkt stehen. Dazu sind erfahrende Trainer*innen des Berliner Instituts für Bildung und Forschung Dissens e.V. gewonnen worden.
Start ist bereits am 6. Dezember 2017. Die Weiterbildung kann mit dem Zertifikat „Fachkraft für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und Antidiskriminierung“ abgeschlossen werden.
Zum Fyler

Zu guter Letzt

Für diese Aussage konnten wir uns einfach nicht entscheiden, daher an dieser Stelle ausnahmsweise drei Beiträge...

Wofür Kondome sonst noch so benutzt werden können
Wer von der Nützlichkeit und Sinnhaftigkeit von Kondomen noch nicht gänzlich überzeugt ist, wird es nach Anschauen dieses Videos sein ;)
Zum Video auf YouTube

Singen in gerechter Sprache?
Passend zum Oberthema des Newsletter diese kleine Anekdote, die zum Schmunzeln gleichwie zum Nachdenken anregen kann. Wieviel gendergerechte Sprache tut gut, wann ist gut gemeint nicht auch gleich gut gemacht?
Zum Artikel aus der FAZ

Für Singles ;)
Wer die richtigen Bücher liest, hat Vorteile auf dem Singlemarkt, wie eine aktuelle Studie zeigt. In folgendem Beitrag kann nachgelesen werden, mit welchen Werken man sich interessant macht – und welche abstoßend wirken.
Zum Artikel auf sueddeutsche.de

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