Sexualität und Beratung im interkulturellen Kontext

Das offene Seminar richtet sich an Berater*innen/Sozialpädagog*innen, die im interkulturellen Kontext zu sexualitätsbezogenen Themen arbeiten und Kompetenzen erwerben bzw. in diesem Bereich erweitern möchten.

Eigene Werte, Normen und Moralvorstellungen können durch die Arbeit mit Migrant*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern berührt sein – und das auf zwei Ebenen. Zum einen begegnet uns das vermeintlich Fremde und zum anderen verhandeln wir das Thema Sexualität. Für Berater*innen stellt dies oft eine besondere Herausforderung dar, weshalb die Reflexion der eigenen Haltungen und Vorannahmen von besonderer Bedeutung ist.

Denn Sexualität wird kulturell geprägt und befindet sich somit im Spannungsfeld unterschiedlicher Kulturen oder auch nur deren Attribuierungen. Dies kann in den Bereichen Geschlechterrollen, Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung besonders deutlich werden, z.B. wenn das Reden darüber tabuisiert ist.

Wie gelingt das Sprechen über/von Sexualität im interkulturellen Kontext? Welche Fragen haben Menschen, die Beratung in Anspruch nehmen? Welche Bedarfe haben sie? Was brauchen sie? Wie fühlt es sich beispielsweise an, wenn mir jemand erzählt, dass er eine Zweitfrau hat? Aber auch positive Vorurteile können im Ergebnis zur weiteren Tabuisierung des Themas führen. Wie nehme ich zuerst wieder die Person in den Blick und wie gelingt das gegenseitige „In-Spannung-Setzen“?

Nach einer theoretischen Annäherung an den Kulturbegriff und einer Einführung in kultursensibler Beratung, sollen im geschützten Rahmen der Kleingruppe Beratungsübungen durchgeführt werden. Das Seminar bietet darüber hinaus Platz für Fallbesprechungen und kollegiale Intervision. Das Kennenlernen neuer Materialien und Methoden sowie der Umgang mit sprachlichen Unterschieden und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Sprachmittler*innen runden die Fortbildung ab.

Leitung: Christina Gutsmuths und Jörg Nitschke



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